Kampf um den Dresscode: Klöckner verwehrt Politikern politische Botschaften!

Berlin, Deutschland - Am 6. Juni 2025 sorgte die Medienpreisverleihung in Berlin für Aufsehen, als Julia Klöckner, die Bundestagspräsidentin, in einer Rede zu den Kleidungsregeln im Plenarsaal Stellung nahm. Klöckner stellte klar, dass politische Botschaften auf Kleidungsstücken im Plenum nicht erlaubt sind. Diese Äußerung kam, nachdem Cansin Köktürk, eine Abgeordnete der Linken, aufgrund eines T-Shirts mit der Aufschrift „Palestine“ aus dem Plenarsaal verwiesen wurde. Klöckner hatte Köktürk zuvor aufgefordert, das T-Shirt abzulegen, jedoch weigerte sich die Abgeordnete, was zur Folge hatte, dass sie die Sitzung verlassen musste.

Der Vorfall ist nicht der erste seiner Art. Vor zwei Wochen wurde Marcel Bauer, ein Fraktionskollege von Klöckner, ebenfalls aus dem Plenarsaal ausgeschlossen, weil er eine schwarze Baskenmütze trug. Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz von der CSU schloss Bauer, nachdem er sich weigerte, die Mütze abzulegen. Trotz seiner Rückkehr in den Saal wurde sein Einspruch gegen den Ausschluss abgelehnt. Während Bundestagspräsidentin Klöckner und andere Abgeordnete sich für einen strikten Dresscode einsetzten, war der Ausschluss von Bauer Gegenstand intensiver Diskussionen über die Kleiderordnung im Bundestag.

Debatte über Dresscodes entfacht erneut

Die aktuelle Diskussion beleuchtet die Festlegung von Kleidung und Verhalten, die gemäß der Geschäftsordnung der Parlamentswürde entsprechen müssen. In der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle, wie den Hinweis an den verstorbenen Grünen-Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, der wegen einer Kappe auf die Kleiderordnung hingewiesen wurde. Diese Regelungen, die auch das Tragen eines Trikots bei offiziellen Anlässen betreffen, wurden 2015 von der Linken kritisiert, als CSU-Politikerin Dorothee Bär im Bundestag ein FC Bayern München Trikot trug. Ob Bauer seine Baskenmütze aus politischen oder modischen Gründen wählte, bleibt unklar.

Zu den grundlegenden Dresscodes, die gesellschaftliche und berufliche Anlässe betreffen, gehören verschiedene Kategorien wie Casual, Smart Casual, Business Attire und Business Casual. Diese Kategorien sind nicht nur für Meetings, sondern auch für feierliche Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeiten oder Bälle, von Bedeutung. In Anlehnung an den Dresscode schenkt die Diskussion um politische Botschaften durch Kleidung im Bundestag neue Impulse. Die Debatte darüber, wie sich Abgeordnete kleiden, spiegelt eine tiefere Auseinandersetzung über den Umgang mit verschiedenen Ausdrucksformen in einem politischen Kontext wider.

Die Einhaltung des Dresscodes im Bundestag könnte somit nicht nur die Würde des Hauses gewährleisten, sondern auch dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf gesellschaftlich relevante Themen zu lenken, gerade in Zeiten, in denen humanitäre Fragen die öffentliche Diskussion dominieren. Bei der letzten Sitzung wurde eine Frau von der Besuchertribüne entfernt, weil sie während einer Regierungsbefragung lautstark „Free Palestine“ rief. Solche Vorfälle unterstreichen die Sensibilität der aktuellen politischen Lage und das Spannungsfeld zwischen individueller Ausdrucksweise und den Regeln der parlamentarischen Etikette.