Putins Schatten: Zivilisten in der Ukraine - Ungeheuerliche Schicksale!

Bericht über die willkürliche Inhaftierung, Folter und das Schicksal von Zivilisten in Russland und der Ukraine.
Bericht über die willkürliche Inhaftierung, Folter und das Schicksal von Zivilisten in Russland und der Ukraine. (Symbolbild/NAG)

Melitopol, Ukraine - In der anhaltenden Gewalt und Unsicherheit infolge des Ukraine-Konflikts sind zahlreiche Zivilisten Opfer willkürlicher Festnahmen geworden. Liusiena Zinovkina kämpft verzweifelt um die Freiheit ihres Mannes Kostya, der im Mai 2023 in Melitopol von maskierten Männern verhaftet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Kostya bei seiner kranken Großmutter und seiner Mutter, während Liusiena in Kiew weilte. Bis heute sind schockierende 14.000 Zivilisten illegal in Gefangenenlager gebracht worden, wie anhand ukrainischer Ermittlungen deutlich wird, die die Gesamtzahl der Festnahmen dokumentieren. Die russischen Behörden geben oft keine Informationen über den Verbleib der Inhaftierten, was die Verzweiflung der Angehörigen verstärkt. So erhält Liusiena sporadisch Briefe von Kostya, in denen er sie mit liebevollen Zeichnungen beruhigt.

Ein großer Gefangenenaustausch, bei dem 4.131 Menschen freigelassen wurden, darunter 173 Zivilisten, brachte für Liusiena keine Entlastung. Kostya war nicht Teil dieses Austauschs, und der gegen ihn geführte Prozess hat bis heute keine festen Termine. Als gelernte Psychologin und Sozialpädagogin unterstützt Liusiena in Berlin eingewanderte Familien, während sie um ihren Mann kämpft.

Misshandlungen in Gefangenschaft

Die Schicksale von Kostya und vielen anderen verkörpern die grimmige Realität des Kriegsrechts in der Ukraine. UN-Ermittler berichten von gravierenden Misshandlungen und Tötungen von Zivilisten in russischer Gefangenschaft. Laut dem UN-Büro zur Überwachung der Menschenrechte wurden umfassende Kriegsverbrechen durch russische Truppen dokumentiert. Die Ermittlungschefin Matilda Bogner stellte fest, dass die meisten Befragten von Folter und Misshandlungen berichteten. Beweise legen nahe, dass 77 inhaftierte Personen willkürlich hingerichtet wurden.

Insgesamt wurden seit Beginn des Krieges im Februar 2022 bis Mai 2023 mindestens 864 Fälle willkürlicher Inhaftierung registriert. Die Inhaftierten umfassten nicht nur gewöhnliche Bürger, sondern auch öffentliche Persönlichkeiten, humanitäre Helfer, Priester und Lehrer. Fast alle Befragten berichteten von Foltermethoden, einschließlich Vergewaltigungen. Auch auf ukrainischer Seite wurden Fälle von festgenommenen Zivilisten dokumentiert, die ähnliches erlebten. Beide Konfliktparteien verstießen mit ihren Festnahmen gegen internationales Recht.

Die Abwesenheit von Informationen

Die verzweifelte Lage vieler Familien wird durch die fehlenden Informationen über ihre Angehörigen zusätzlich verschärft. Ein Beispiel ist Polina, die im August 2022 aus den von Russland besetzten Gebieten floh, während ihr Mann zurückblieb, um seinen kranken Vater zu pflegen. Seit seiner Festnahme fehlt jede Spur von ihm. Russische Behörden in den besetzten Gebieten sind oft nicht bereit, Auskunft über den Verbleib der Inhaftierten zu geben.

Die Internationalen Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, fordern die internationale Gemeinschaft dringend auf, Druck auf Russland auszuüben, um die fortwährenden Völkerrechtsverbrechen zu beenden. Die Weitreichenden Folgen dieser Gewalttaten und die damit verbundene Trennung zehntausender Familien sind verheerend. Agnès Callamard wies darauf hin, dass die betroffenen Menschen nicht nur durch die Tötungen, Inhaftierungen und Folterungen leiden, sondern auch deren Angehörige, die ein Recht auf Wahrheit und Gerechtigkeit haben.

Die Tragödie des Ukraine-Konflikts zeigt sich in diesen individuellen Schicksalen und der fortwährenden Ungewissheit, die Zehntausende von Familien im gesamten Land belastet. Die Weltgemeinschaft steht vor der Herausforderung, diesen humanitären Notstand zu adressieren und den betroffenen Angehörigen zu helfen.

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Ort Melitopol, Ukraine
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