Fahrradklima-Test 2024: Brandenburgs Städte fallen durch!

Fahrradklima-Test 2024: Brandenburgs Städte fallen durch!

Ludwigsfelde, Deutschland - In den Rathäusern von Ludwigsfelde, Luckenwalde, Trebbin und Königs Wusterhausen wurden kürzlich die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2024 bekannt gegeben. Die Umfrage, an der von September bis November 2024 rund 213.000 Radfahrer:innen teilnahmen, zeigt, dass alle vier Städte im Vergleich zu den Vorjahren herbe Rückschläge hinnehmen mussten. Der Test bewertet die Zufriedenheit von Radfahrenden in Deutschland mit den Bedingungen vor Ort und ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit, gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Ludwigsfelde belegt mit einer Note von 4,0 den 233. Platz von 429 untersuchten Orten in Deutschland. Im Jahr 2022 lag die Bewertung noch bei 3,6. Die Radler:innen in Ludwigsfelde äußern vor allem Bedenken hinsichtlich des Fahrraddiebstahls, der Wegweisung und dem Angebot an Leihfahrrädern. Stadtsprecher Kevin Senft hebt hervor, dass nur weniger als 0,4% der Ludwigsfelder an der Umfrage teilnahmen, was die Resultate als wenig repräsentativ erscheinen lässt.

Fortschritte und Kritikpunkte in Luckenwalde

Luckenwalde hat mit einer Gesamtbewertung von 3,9 den 193. Platz erreicht, wobei sich die Note nur geringfügig verschlechtert hat. Positive Aspekte wie die Ampelschaltungen für Radfahrer und eine saubere Radweginfrastruktur wurden von den Bürger:innen gelobt. Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide sieht zwar positive Auswirkungen der städtischen Maßnahmen, kritisiert jedoch weiterhin die hohe Zahl an Fahrraddiebstählen.

Königs Wusterhausen schneidet hingegen schlecht ab, erreicht mit 4,3 den vorletzten Platz in Brandenburg und landet insgesamt auf Platz 383 deutschlandweit. Die Hauptkritikpunkte der Radfahrenden sind unter anderem der vermehrte Fahrraddiebstahl und fehlende Wegweiser. Bürgermeisterin Michaela Wiezorek kündigte an, bis 2030 ein Mobilitätskonzept mit 14 Maßnahmen umzusetzen, das auch den Fahrradverkehr fördern soll.

Die Lage in Trebbin

Trebbin, auf Platz 402 von 423 Orten der Kategorie unter 20.000 Einwohner, erhält eine Note von 4,4. Hier beklagen Radfahrer:innen vor allem die unzureichende Förderung des Radverkehrs, auch wenn positive Rückmeldungen zur Öffnung von Einbahnstraßen gegeben wurden. Bürgermeister Ronny Haase betont, dass bereits mehrere Radwege erneuert wurden und es vier Fahrradverleihe in der Stadt gibt.

Diese Ergebnisse werfen ein Schatten auf die Fortschritte, die in einigen größeren Städten des Landes erzielt wurden. Der ADFC-Fahrradklimatest zeigt insgesamt eine leichte Verbesserung im Radfahrklima in Deutschland, wobei insbesondere Großstädte wie Frankfurt am Main und Hannover gute Ergebnisse erzielten, während andere, wie Berlin, durch mangelndes Engagement negativ auffallen.

Mit diesen Ergebnissen wird deutlich, dass noch viel zu tun ist, und die Städte gefordert sind, die Bedürfnisse der Radfahrenden ernst zu nehmen. Wer denkt, dass Radfahren in der Region einfach und sicher sein sollte, sieht sich hier vor einigen Herausforderungen.

Für weitere Informationen und die interaktive Karte zu den Ergebnissen des ADFC-Fahrradklimatests besuchen Sie die offizielle Seite des ADFC oder werfen Sie einen Blick auf die ausführliche Berichterstattung von MAZ Online und ADFC Artikel.