Potsdam kämpft um Sportplatz: Zukunft von Lokomotive Potsdam steht auf der Kippe!

Potsdam kämpft um Sportplatz: Zukunft von Lokomotive Potsdam steht auf der Kippe!

Potsdam, Deutschland - In Potsdam bahnt sich eine entscheidende Wendung in der Zukunft des Sportgeländes des Eisenbahner-Sportvereins „Lokomotive Potsdam“ (LOK) e. V. an. Wie Cityreport berichtet, setzt sich die Landeshauptstadt unermüdlich für die langfristige Sicherung der Anlage ein. Die Stadt beabsichtigt, das Grundstück zu erwerben, um es sowohl den Vereinsmitgliedern als auch für Schul- und Breitensport zur Verfügung zu stellen. Ein zusätzlicher öffentlicher Uferweg soll auch gesichert werden, was der Attraktivität der Gegend sicherlich zugutekommt.

Ein Treffen zwischen Vertretern der Stadt und des Vereins auf dem Gelände diente der Klärung der nächsten Schritte. Bürgermeister Burkhard Exner betonte das Ziel, das Areal am Tiefen See für sportliche Aktivitäten zu sichern. Die Stadt hat bereits ihr Kaufinteresse gegenüber dem Bund erklärt und bleibt dabei, spricht allerdings um Unterstützung für einen Direktkauf zu einem fairen Preis.

Rechtsstreit und Teilerfolge

Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Existenzangst für den Verein jedoch spürbar. Laut lok-potsdam.de hat der ESV Lok Potsdam vor dem OLG Brandenburg einen Teilerfolg in einem Berufungsverfahren erzielt, als die Pacht-Klage der Bundesrepublik als unbegründet abgewiesen wurde. Doch die Pachtforderung des Bundeseisenbahnvermögens (BEV) für die Jahre 2019 bis 2025, die sich auf insgesamt 833.000 Euro plus Zinsen beläuft, ist weiterhin eine große Hürde.

Die Stadt bemüht sich zwar um den Erhalt des Sportgeländes, bisher gab es aber noch keine endgültige Lösung. Am 29. Dezember 2023 entschied das Landgericht Potsdam, dass die Pachtforderung für 2019 gerechtfertigt ist, während die für 2020 abgewiesen wurde. Der Verein hat außerdem eine Petition für den Erhalt des Geländes mit über 10.000 Unterschriften eingereicht – ein eindrucksvolles Zeichen der Unterstützung von Seiten der Gemeinschaft.

Herausforderungen und Chancen

Die aktuelle Rechtslage rund um das Grundstück ist komplex. Laut VIBSS ist das Erbbaurecht eine Alternative, die es Vereinen ermöglicht, Grundstücke langfristig zu nutzen, allerdings oft mit vielen bürokratischen Hürden verbunden. Komplizierte Vertragsbedingungen und die Möglichkeit vorzeitiger Kündigungen durch Liegenschaftsverwaltungen bedeuten für den Verein hohe Risiken bei gewaltigen Investitionen in die Infrastruktur. Bislang hat der ESV Lok Potsdam über 3,1 Millionen Euro in die Sportstätte investiert, was die Bedeutsamkeit des Erhalts unterstreicht.

Die Stadt bleibt jedoch engagiert im Dialog mit den relevanten Stellen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat bereits beschlossen, dass BEV-Grundstücke an die BImA übertragen werden sollen, was allerdings mit einem Verkaufsstopp bis zum 30. September 2024 einhergeht. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Unterstützung für den Erhalt des Sportgeländes zugesagt, was Hoffnung auf eine positive Wendung im langen Kampf um die Existenz des Vereins gibt.

In den kommenden Monaten wird die Entwicklung genau zu beobachten sein, während der Verein und die Stadt an einer Lösung arbeiten, die den Lebensraum für Sport und Gemeinschaft in Potsdam sichert.

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OrtPotsdam, Deutschland
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