Historische Kunstwerke: Ausstellung vereint Fotografie und Erzählkunst

Historische Kunstwerke: Ausstellung vereint Fotografie und Erzählkunst

Beenz, Deutschland - Wer hätte gedacht, dass eine Ausstellung so viel Geschichten in sich trägt? In der Galerie Beenz wird ab heute die faszinierende Schau „Geschichte und Geschichten – Künstlerinnen und Künstler im Dialog“ eröffnet. Die Vernissage wird von dem talentierten Freyja Quartet aus Leipzig musikalisch begleitet, das dafür extra Werke von Leoš Janáček und Przemysław Pujanek präsentieren wird.

Die Ausstellung vereint das fotografische Erbe von Karl Eschenburg und die Kunst von Pauline Disonn, die beide auf unterschiedliche Weise die Menschen und Landschaften ihrer Zeit festgehalten haben. Karl Eschenburg, bekannt als der „Auge Mecklenburgs“, dokumentierte in den 1930er Jahren die Region Mecklenburg, während Pauline Disonn, die erst kürzlich zu ihrem 77. Geburtstag verstorben ist, in ihren letzten Arbeiten ebenfalls Landschaften und Porträts schuf. Diese spannende Verbindung der beiden Künstler zeigt, wie individuell und doch universell das Geschichtenerzählen in der Kunst ist. Nahezu jeder ihrer Werke erzählt eine Geschichte für sich.

Die Protagonisten der Geschichten

Wer war Karl Eschenburg? 1900 geboren, arbeitete er als Schiffbauer und später als Schiffbauingenieur. Ab einem Alter von neun Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie mit einer 9×12 Spiegelreflexkamera. Nikaischer Weise hielt er alltägliche Momente fest – vom Badenden am Strand über arbeitsame Hände in der Industrie bis hin zu romantischen Landschaften mit Booten. Durch seine Fotografien förderte er nicht nur den Fremdenverkehr, sondern hinterließ auch ein bedeutendes Archiv, in dem die Geschichte Mecklenburgs lebendig bleibt. Sein Engagement wurde allerdings durch seine Mitgliedschaft in der NSDAP ab 1933 überschattet, die ihm einige Privilegien einbrachte. Nach seinem Kriegseinsatz kehrte er jedoch krank zurück und starb mit nur 47 Jahren.

Auf der anderen Seite steht die Lebensgeschichte von Pauline Disonn, die 1948 in England geboren wurde. Ihre Abenteuerlust führte sie mit 17 Jahren nach Indien und Afghanistan und schließlich in viele andere Länder. Auch sie hat Geschichten zu erzählen, studierte Malerei und lebte zeitweise in Ruanda und Westberlin. Nach dem Mauerfall traf sie einen Mann, der ein Künstler und Schäfer war und die Enkelin des Fotografen Karl Eschenburg heiratete. Das Zeichen der künstlerischen Verknüpfung ist ein schönes Beispiel dafür, wie Geschichten und Schicksale miteinander verwoben sind.

Ein Programm, das inspiriert

Neben der Ausstellung selbst können Besucherinnen und Besucher auf ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm hoffen. Am 6. Juli gibt es einen Dialog mit Katharina Vogt, Wolfgang Bärmich und Michael Vogt. Am 3. August wird das Duo „Stellmäcke & Band“ Geschichten in Liedern zum Besten geben. Und am 17. August ist eine Lesung von Anne Gänsicke aus ihrem neuen Buch geplant. All diese Events versprechen, die Geschichten der Künstler lebendig werden zu lassen und das Publikum in ihren Bann zu ziehen.

Die Ausstellung ist im Juli und August samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Besuche sind auch nach vorheriger Anfrage möglich, telefonisch unter 039820/33721. Es lohnt sich, einzutauchen in die faszinierenden Welten von Eschenburg und Disonn.

Details
OrtBeenz, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)