Neubrandenburg unter Hitzedruck: Schlusslicht im Hitze-Check 2025!

Neubrandenburg unter Hitzedruck: Schlusslicht im Hitze-Check 2025!

Neubrandenburg, Deutschland - Neubrandenburg steht schlecht da, wenn es um die Bewertung der Hitzebelastung geht. Im neuesten Hitze-Check 2.0 der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat die Stadt den letzten Platz unter 190 deutschen Städten belegt. Dabei zeigt der Hitzebetroffenheitsindex (HBI) einen Wert von alarmierenden 15,03, was Neubrandenburg als eine der am stärksten hitzebelasteten Städte im Land ausweist. Dies berichtet der Uckermarkkurier.

In Neubrandenburg sind 28,6% der Bevölkerung stark von Hitze betroffen, während 66% unter mittlerer Belastung leiden und nur 5,5% als wenig betroffen eingeschätzt werden können. Im Vergleich zu anderen Städten in Mecklenburg-Vorpommern, wie Greifswald, Schwerin, Rostock und Stralsund, schneidet Neubrandenburg am ungünstigsten ab. Eine durchschnittliche Oberflächentemperatur von rund 33 Grad Celsius bildet den höchsten Wert in MV und unterstreicht die akuten Probleme der Stadt.

Ursachen und Herausforderungen

Die Stadt hat allerdings nicht die Hände in den Schoß gelegt. Der Versiegelungsgrad von 44,6% ist zwar unterdurchschnittlich, jedoch zeigt das starke Grünvolumen von 3,34 Kubikmetern pro Quadratmeter Fläche, dass es auch positive Seiten gibt. Der Klimamanager Dr. Christian Wolff erläutert, dass die Platzierung als „nicht korrektes Abbild“ der tatsächlichen Situation betrachtet werden sollte, da geografische Unterschiede die Werte verzerren können. Städte nah am Meer hätten tendenziell kühlere Temperaturen.

Einen Lichtblick bietet das Entsiegelungskonzept, das Neubrandenburg im Rahmen einer umfassenden Hitzebewertung aus dem Jahr 2021 entwickelt hat. Für dieses Konzept erhielt die Stadt im April 2025 einen Förderbescheid über 225.000 Euro, um die Bebauungs- und Versiegelungsstruktur zu verbessern. Gemäß der DUH sind deutschlandweit mehr als 12 Millionen Menschen von extremer Hitzebelastung betroffen. Der Hitze-Check zeigt deutlich, wie ungleich die Hitzebelastung in den Städten verteilt ist.

Der bundesweite Hitze-Check

Der Hitze-Check 2025 beschreibt die Hitzebelastung in deutschen Städten und hat erschreckende Ergebnisse geliefert. Von 190 untersuchten Städten erhielten 31 eine Rote Karte, darunter besonders stark betroffene Städte wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms. 131 Städte erhielten eine Gelbe Karte und nur 28 schafften es, eine Grüne Karte zu gewinnen, was auf moderate Sommertemperaturen hinweist.

Die DUH fordert nicht nur mehr Engagement der Kommunen für Hitzeschutzmaßnahmen, sondern auch verbindliche Mindestgrünanteile auf Grundstücken und im öffentlichen Raum. Diese Vorgaben sind nicht nur aus heutigem Blickwinkel wichtig, sondern auch für die Zukunft unserer Städte. Jährlich sterben rund 3.000 Menschen in Deutschland aufgrund der Folgen extremer Hitze, was für politischen Handlungsbedarf sorgt.

Die aktuelle Hitzebewertung wird anhand von Satellitendaten erfasst und in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH ausgewertet. Dies beweist, dass die Herausforderungen durch den Klimawandel real sind und dass Städte wie Neubrandenburg gut beraten sind, schnelle Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu sichern.

Während Neubrandenburg noch auf dem letzten Platz liegt, können andere Städte in Deutschland zeigen, dass es auch anders geht. Besonders die Städte mit einer Grünen Karte wie Kiel und Wilhelmshaven genießen nicht nur moderate Sommertemperaturen, sie müssen also ebenfalls aktiv werden, um auf den Klimawandel zu reagieren.

Für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels gibt es verschiedene Initiativen, auch in Nordrhein-Westfalen. Seit 2009 wird dort systematisch an Klimaanpassungsstrategien gearbeitet. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Maßnahmen fruchten und ob es Städte wie Neubrandenburg schaffen, aus der letzten Reihe aufzurücken.

Wenn Sie mehr über die Hitzebelastung und den Schutz vor Hitze erfahren wollen, können Sie die detaillierten Informationen auf den Seiten der Deutschen Umwelthilfe und des Klimaatlas NRW nachlesen.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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