Dramatische Seenotrettung vor Rügen: Segler in Sturm gefangen!
Dramatische Seenotrettung vor Rügen: Segler in Sturm gefangen!
Glowe, Deutschland - Ungewohnte Turbulenzen vor Rügen: Am gestrigen Abend haben Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eine mutige Einsatzmission gestartet, um eine in Seenot geratene polnische Crew zu retten. Das 16 Meter lange Segelboot war mit einer achtköpfigen Besatzung, darunter mehrere Kinder und ein medizinisch hilfsbedürftiges Mitglied, auf dem Weg nach Rügen, als es von starkem Wind und hohen Wellen überrascht wurde. Die Rettungsleitstelle der DGzRS erhielt die Notmeldung am Montagabend und mobilisierte sofort zwei Rettungseinheiten, die sich rasch auf den Weg machten.
Die Situation war alarmierend: Windstärke 8 und Böen bis zu 74 km/h bedrohten die Crew, die das Boot nicht mehr selbst trocken legen konnte, da Wasser in das Boot eindrang und der Motor versagte. Trotz aller Bemühungen, das Steuer wieder zu übernehmen, kamen sie nicht weiter. Die Havaristen hielten in der rund zwei Seemeilen nördlich vom Kap Arkona gelegenen Position Kontakt zur Küstenwache – doch die Mobilfunkverbindung war schwach und brach wiederholt ab. Unterstützung kam auch von einem Forschungsschiff des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, was die Rettungsaktion maßgeblich erleichterte. Schließlich wurde das Boot sicher nach Glowe gebracht, wo der unterkühlte und seekrank gewordene Mann sofort versorgt wurde. Die Frage, warum sich das Schiff trotz Sturmwarnung auf See befand, bleibt weiterhin unklar. NDR berichtet.
Weitere Rettungsaktion in der Nacht
Die Nacht war besonders arbeitsreich für die Seenotretter: Zusätzlich zu diesem Einsatz retteten die Helfer nördlich von Rügen drei Segler, die mit ihrer Yacht an der Steilküste gestrandet waren. Der Notruf war frühmorgens um 2.40 Uhr eingegangen und hatte sofortige Maßnahmen gefordert. Während das Wetter weiterhin ungemütlich blieb, war die Yacht gegen den starken Nordwestwind an die Küste getrieben, was die Situation kritisch machte.
Der Seenotrettungskreuzer „Harro Kobeke“ wurde alarmiert und traf etwa 25 Seemeilen vom Havarieort entfernt ein. Gleichzeitig kam auch die Freiwilligenstation Glowe mit dem Seenotrettungsboot „Kurt Hoffmann“ zur Unterstützung. Gegen 4 Uhr morgens waren die Retter vor Ort und setzten ein Tochterboot aus, um die drei Männer an Bord der Yacht zu unterstützen. Leider war die Yacht nicht nur gestrandet, sondern hatte auch erhebliche Schäden erlitten, darunter einen Wassereinbruch.
Die Seenotretter reagierten rasch: Sie gaben der Yacht eine Schleppleine, doch der Anker ließ sich nicht hochholen. Um die Lage zu entschärfen, stieg ein Seenotretter mit Werkzeug auf die Yacht und trennte die Ankerkette durch. Dies ermöglichte es, die Yacht freizuschleppen. Über das gesamte Geschehen waren auch die Lenzpumpen der Seenotrettungsboote im Einsatz, um das Wasser abpumpen zu können und die Yacht über Wasser zu halten. Die Bundespolizei unterstützte die Einsatzkräfte mit dem Schiff „Neustadt“, um die kleineren Boote vor Sturm und Wellen zu schützen. Kurz vor halb neun Uhr morgens konnten die Seenotretter schließlich mit der Segelyacht im Hafen von Glowe anlegen – die drei Männer blieben unverletzt. Nordkurier berichtet.
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Ort | Glowe, Deutschland |
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