Stromkatastrophe in Cannes: Brandstiftung als vermutete Ursache!

Stromausfall in Cannes: mögliche Brandstiftung untersucht. 160.000 Haushalte betroffen, Festival bleibt trotz Herausforderungen aktiv.
Stromausfall in Cannes: mögliche Brandstiftung untersucht. 160.000 Haushalte betroffen, Festival bleibt trotz Herausforderungen aktiv. (Symbolbild/NAG)

Cannes, Frankreich - Am 24. Mai 2025 erlebte die Région Alpes-Maritimes im Süden Frankreichs, einschließlich der Stadt Cannes, einen erheblichen Stromausfall, der etwa 160.000 Haushalte ohne Strom ließ. Der Ausfall begann kurz nach 10 Uhr Ortszeit (08:00 GMT) und führte zu einem massiven Einfluss auf die lokale Infrastruktur. Unter anderem funktionierten die Ampeln nicht, was dazu führte, dass Verkehrspolizisten regulierend eingreifen mussten, um den Verkehr zu lenken. Geschäfte konnten nur Bargeld annehmen, was viele von ihnen in eine schwierige Lage brachte, da die Restaurants in der Stadt meist leer blieben. Der Stromversorger RTE France arbeitet daran, die normale Energieversorgung wiederherzustellen und hat den Vorfall bestätigt. Ein mögliches vorsätzliches Handeln wird derzeit untersucht, nachdem ein Brand in einer Hochspannungsstelle in Tanneron als wahrscheinliche Ursache festgestellt wurde.

Die französische Polizei hat bisher noch keine Festnahmen vorgenommen, nimmt jedoch die Ermittlungen in Bezug auf die mögliche Brandstiftung ernst. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Behörde aktiv an der Aufklärung des Vorfalls interessiert ist, der vor dem Hintergrund des hochkarätigen Cannes Film Festivals stattfand.

Cannes Film Festival unter Druck

Das Cannes Film Festival, das am selben Tag seine Abschlusszeremonie plant, war von den Ereignissen nicht direkt betroffen. Festivalorganisatoren hatten den Palais des Festivals erfolgreich auf eine alternative Stromversorgung umgeschaltet, sodass die Veranstaltungen und insbesondere die Preisverleihung der Goldenen Palme planmäßig stattfinden konnten. Die Jury, unter dem Vorsitz der französischen Schauspielerin Juliette Binoche, hatte die Aufgabe, aus 22 eingereichten Filmen die Gewinner auszulosen.

Zu den Favoriten auf die Goldene Palme zählen Werke wie „Ein einfacher Unfall“ von Jafar Panahi, „The Secret Agent“ von Kleber Mendonça Filho sowie „Zwei Staatsanwälte“ von Sergei Losniza. Ein Geheimfavorit ist „Sentimental Value“ von Joachim Trier, der bei seiner Premiere 19 Minuten lang stehenden Applaus erhielt. Mascha Schilinski wurde für ihren Film „In die Sonne schauen“ ebenfalls positiv wahrgenommen.

Politische Botschaften im Film

Das Festival ist nicht nur eine Plattform für Filmemacher, sondern auch ein Raum für gesellschaftliche und politische Diskussionen. In diesem Jahr standen Themen wie der Krieg in der Ukraine und die humanitäre Lage in Gaza im Vordergrund der Diskussionen. Mehr als 900 Schauspieler und Regisseure, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Jim Jarmusch und Julian Assange, unterzeichneten einen offenen Brief, der den „Genozid“ in den palästinensischen Gebieten verurteilt. Todd Haynes äußerte seine Kritik an der US-Regierung unter Donald Trump und bezeichnete die Situation in den USA als „barbarisch“.

Darüber hinaus erhielt der chilenische Film „The Mysterious Gaze of the Flamingo“, der die Erfahrungen von Transfrauen in den 1980er-Jahren thematisiert, eine Auszeichnung. Der thailändische LGBTQ-Film „Useful Ghost“ gewann den Kritikerpreis, was die Vielfalt und Breite der aktuellen filmischen Auseinandersetzung unterstreicht.

Die aktuelle Lage in Cannes, sowohl in Bezug auf die Störungen durch den Stromausfall als auch die thematische Tiefe der gezeigten Filme, zeigt, wie eng kulturelle Veranstaltungen mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen verknüpft sind. Die Entwickler und Zuschauer sind gefordert, sich sowohl mit dem Gezeigten auseinanderzusetzen als auch die Hintergründe der Vorfälle vor Ort zu verstehen.

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Ort Cannes, Frankreich
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