Hungerstreik und Haft: Vater kämpft verzweifelt um Maja in Ungarn
Hungerstreik und Haft: Vater kämpft verzweifelt um Maja in Ungarn
Wittenberg, Deutschland - In einem eindrucksvollen Protestmarsch haben Wolfram Jarosch und seine Frau Tanja die Strecke von Jena nach Berlin zurückgelegt, um die Freilassung von Jaroschs Tochter Maja T. zu fordern. Die Reise umfasst mehr als 300 Kilometer und geschieht unter brütender Hitze, wie die aktuelle Etappe von Bitterfeld nach Wittenberg zeigt, die er an einem heißen Tag mit 34 Grad im Schatten absolviert hat. Jarosch trägt eine Petition mit dem Titel „Holt Maja zurück“, die bereits von über 100.000 Menschen unterzeichnet wurde. Maja T. befindet sich seit einem Jahr in Ungarn im Gefängnis, und seit rund einem Monat im Hungerstreik, was ihre Gesundheit stark gefährdet, wie nd-aktuell.de berichtet.
Maja T., eine 24-jährige nonbinäre Aktivistin, wurde im Februar 2023 aufgrund angeblicher Angriffe auf Rechtsextreme in Budapest verhaftet. Vor kurzem wurde sie aufgrund der prekären gesundheitlichen Lage in ein Haftkrankenhaus verlegt. Ihr Gewichtsverlust von über 13 Kilogramm sowie die Gefahr schwerer Organschäden machen ihre Situation besonders besorgniserregend, berichten ihre Unterstützer. Ihr Vater betont, dass Maja von Zeugen nicht identifiziert wurde und dass sie bei ihrer Auslieferung nach Ungarn, die nach einem Eilbeschluss des Bundesverfassungsgerichts stattfand, nicht angemessen behandelt wurde. Die unhygienischen Bedingungen in der Haft, wie Bettwanzen und Kakerlaken, wurden von Jarosch als skandalöser Zustand beschrieben, der laut UN als unmenschliche Behandlung gilt.
Das Engagement des Vaters
Jarosch, der in den letzten Tagen bereits rund 150 Kilometer zurückgelegt hat, wird von seiner Frau Tanja auf dem Rad begleitet, die das Gepäck transportiert. Er plant, bis Donnerstag in Berlin zu bleiben, um weitere Gespräche mit Politikern und dem Auswärtigen Amt über die Lage seiner Tochter zu führen. Das Auswärtige Amt selbst hat zwar imperialen Einsatz für Maja T. zugesagt und bereits mit konsularischer Betreuung reagiert, doch gibt es für die Familie leider keine rechtlichen Mittel, um Maja nach Deutschland zurückzuholen. Ein Antrag auf Hausarrest während des Prozesses in Ungarn wurde abgelehnt, wie zdf.de berichtet.
Die Unterstützer von Maja T. haben sich in der linken Szene organisiert und führen bereits provokante Aktionen durch, darunter Besetzungen und Sachbeschädigungen. Diese Form des Aktivismus zeigt, wie stark das Interesse am Schicksal von Maja T. ist und wie viele Menschen hinter ihr stehen. Jarosch konnte seine Tochter nur zwei Stunden pro Monat in Ungarn besuchen, was die Situation für ihn besonders belastend macht. Trotz dieser widrigen Umstände bleibt er optimistisch und informiert, dass andere Länder wie Italien erfolgreich versucht haben, Mitangeklagte von Maja nicht nach Ungarn auszuliefern. Dies stärkt sein Engagement, Maja zurück nach Deutschland zu bringen und für ihre Rechte zu kämpfen.
In der gesamten Debatte um Maja T. zieht sich der Faden der Unschuldsvermutung, den der Vater stets betont. Die Vorwürfe der Bildung einer kriminellen Vereinigung und der Angriffe auf Rechtsextreme werfen Schatten auf die Gerechtigkeit im ungarischen Rechtssystem. Viele hoffen auf eine Wende in der Situation, die sich für Maja T. bisher als äußerst belastend und ungerecht herausgestellt hat. Weitere Entwicklungen in diesem Fall bleiben mit Spannung zu beobachten, und es wird deutlich, dass die Unterstützung für Maja T. weiterhin stark wächst.
Für weitere Informationen können Sie die Berichterstattung auf spiegel.de einsehen.
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Ort | Wittenberg, Deutschland |
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