CTC Delitzsch: 1000 neue Jobs und Hoffnung nach Dows Abbau!
CTC Delitzsch: 1000 neue Jobs und Hoffnung nach Dows Abbau!
Delitzsch, Deutschland - Ein richtungsweisender Schritt in der Chemiebranche nimmt Gestalt an: Das Center for the Transformation of Chemistry (CTC) in Delitzsch wird zum Katalysator für einen grundlegenden Wandel in der chemischen Industrie. Über 550 Mitarbeitende von Dow Chemical in Böhlen und Schkopau sind von Schließungen betroffen, die bis Ende 2027 in Kraft treten. Peter Seeberger, Gründungsdirektor des CTC, hebt die Dringlichkeit der Transformation hervor, um unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden. „Wir müssen die Chemie von einer linearen auf eine Kreislaufwirtschaft umstellen“, betont er in einem Gespräch mit der LVZ.
Der Beginn der Bauarbeiten in Delitzsch ist für 2026 geplant und wird durch eine beeindruckende Förderung von über 1,1 Milliarden Euro bis 2038 unterstützt. Rund 700 neue Arbeitsplätze sollen im CTC entstehen, was die Region zu einem Hotspot für neue Jobmöglichkeiten macht, einschließlich etwa 1.000 Stellen insgesamt, wenn man Merseburg mit einbezieht. Das CTC strebt an, den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse strukturell zu verankern und so ein neuer Ort der Spitzenforschung in Mitteldeutschland zu werden. „Es gibt ein gutes Händchen für Innovationen“, merkt Seeberger an.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Notwendigkeit, die Chemiebranche neu zu denken, könnte nicht klarer sein. Die Branche ist eine der profitabelsten in Deutschland, leidet jedoch unter ihrer Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und trägt erheblich zu CO₂-Emissionen sowie zu giftigen Abfällen bei, wie der Bericht von transforming-chemistry.org zeigt. Ziel des CTC ist es, nachhaltige Rohstoffe wie Biomasse und Kunststoffabfälle zu nutzen und Recyclingansätze zu fördern. Der Druck auf die Branche, klimaneutral zu werden, ist enorm. Laut den Experten ist die Verfügbarkeit von Grünstrom eine der größten Hürden für die Erreichung der Klimaneutralität und der Ausbau erneuerbarer Energien muss dringend vorangetrieben werden.
Doch das CTC sieht nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen. Der neue Standort soll Firmen anziehen, die an der Förderung nachhaltiger chemischer Prozesse arbeiten. Erste Erfolge verzeichnen bereits Chemie-Start-ups wie Aevoloop, das abbaubares Plastik entwickelt und 25 Mitarbeitende in die Region geholt hat. „Wir sprechen mit mehreren Start-ups, die in die Region ziehen möchten“, berichtet das CTC-Team.
Politische Unterstützung und wirtschaftlicher Kontext
Politische Unterstützungsmaßnahmen wie Subventionen werden zwar als kurzfristige Lösungen erachtet, doch sie sind ein wichtiger Bestandteil des Wandels. Wirtschaftsminister Dirk Panter bezeichnet die Region als treibende Kraft für Transformation und Innovation in der chemischen Industrie. Sein Kollege Henry Graichen (CDU) hat mögliche Interessenten für die Dow-Anlagen erwähnt, die zwar keine Forschungslabore, aber Produktionsanlagen bieten könnten.
Die reste der Branche sind gefordert, ihre Produktionsprozesse und Rohstoffe zu diversifizieren, während sie gleichzeitig auf die Entwicklung klarer politischer Rahmenbedingungen hofft, um Investitionen in nachhaltige Technologien voranzutreiben. Damit das große Potenzial der Chemie genutzt werden kann, müssen alle relevanten Akteure zusammenarbeiten. Dieses Zusammenspiel zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wird sicherlich entscheidend sein, um die Industrie in eine nachhaltige Zukunft zu führen.
Weitere Informationen zu dieser spannenden Entwicklung und den Herausforderungen der Chemiebranche finden Sie in den Berichten von lvz.de, transforming-chemistry.org und deutschland.de.
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Ort | Delitzsch, Deutschland |
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