Insolvenzdrama in Harzgerode: Bohai Trimet kämpft um Rettung!

Insolvenzverfahren für Bohai Trimet in Sömmerda: Produktion läuft wieder, 98 Jobs gesichert, Investoren gesucht.
Insolvenzverfahren für Bohai Trimet in Sömmerda: Produktion läuft wieder, 98 Jobs gesichert, Investoren gesucht. (Symbolbild/NAG)

Insolvenzdrama in Harzgerode: Bohai Trimet kämpft um Rettung!

Sömmerda, Thüringen, Deutschland - Es ist ein trauriges Kapitel für die Region Harzgerode, denn die Bohai Trimet Automotive Holding GmbH ist in die Insolvenz geraten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde das Insolvenzverfahren vom Amtsgericht Halle (Saale) eröffnet. Das Unternehmen, das Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile für Autohersteller in Deutschland und Italien produziert, hatte bereits im April Insolvenz angemeldet, was für alle vier Gesellschaften des Unternehmens gilt.

Besonders besorgniserregend ist die Situation, da Bohai Trimet der größte Arbeitgeber der Region ist und damit massiven Einfluss auf das wirtschaftliche Gefüge hat. Laut Angaben des Unternehmens waren im Harzgerode 580 und in Sömmerda 98 Personen beschäftigt. Rund 500 zusätzliche Arbeitsplätze in der Umgebung hängen direkt an der Produktion von Bohai Trimet. Die Nachricht über die Insolvenz hat in der ganzen Region einen Schock ausgelöst.

Herausforderungen durch Wandel und Kosten

„Die Umstellung auf E-Mobilität und die hohen Energiekosten haben maßgeblich zur schwierigen Lage des Unternehmens beigetragen“, erklärt Geschäftsführer Damuszis. Er sieht jedoch Potenzial für den Standort Harzgerode. Die Stadt hat sich ebenfalls hinter das Unternehmen gestellt. Bürgermeister Marcus Weise (CDU) betonte, dass die Stadt alles tun werde, um das Insolvenzverfahren zu unterstützen. „Wir stehen zu 100 Prozent hinter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,“ so Weise. In Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten und dem Wirtschaftsminister wurde Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt signalisiert.

Der emotionale Druck auf die Beschäftigten und deren Familien ist enorm, denn viele Einrichtungen, darunter Schulen und Kindergärten, sind stark von diesem Industriebetrieb abhängig. Die Stadt sieht die Notwendigkeit, aktiv zu bleiben und nicht in Lethargie zu verfallen, um eine Lösung zu finden. Dies wird insbesondere von den Beschäftigten des Unternehmens stark gefordert, die sich in einer unsicheren Lage befinden.

Eine Branche in der Krise

Die Situation für die Automobilindustrie im Allgemeinen sieht nicht rosig aus. Wie die Automobil Industrie berichtet, war 2024 für 69 der 100 größten Automobilzulieferer ein Krisenjahr, was sich auch auf Bohai Trimet auswirkt. Der Umsatz der Top 100 Zulieferer sank um 4,6%, und besonders die fehlende Nachfrage nach E-Autos wird als Hauptursache für die Absatzprobleme gesehen.

Die Insolvenzverwalter liefern jedoch einen Hoffnungsschimmer: Der Betrieb wurde zügig wieder aufgenommen, und die Produktion an den Standorten in Harzgerode und Sömmerda läuft wieder vollumfänglich. Die Gehälter werden mittlerweile wieder selbstgetragen, und erste Gespräche mit potenziellen Investoren haben bereits stattgefunden. Olaf Spiekermann, der Insolvenzverwalter, bezeichnet diesen Prozess zwar als langwierig, zeigt sich aber optimistisch.

Ob die Gespräche mit Investoren Früchte tragen werden, bleibt abzuwarten. Die Region ist auf die Lösungen angewiesen, die aus diesen Verhandlungen hervorgehen könnten. In einer Zeit, in der sich die Branche im Umbruch befindet, könnte ein gutes Händchen bei der Zukunftsgestaltung des Unternehmens entscheidend für die Wirtschaft im Harz sein.

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OrtSömmerda, Thüringen, Deutschland
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