Waffenruhe verhandelt: Russland und Ukraine stecken fest in Istanbul

Istanbul, Türkei - Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe ist heute in Istanbul beendet worden. Das Gespräch dauerte etwa eine Stunde und wurde von russischen Nachrichtenagenturen wie Tass und Interfax als erfolgreich gewertet, jedoch steht die Bestätigung über das Ende der Verhandlungen von ukrainischer Seite oder dem türkischen Gastgeber noch aus. Damit bleibt unklar, welche Ergebnisse aus den Gesprächen hervorgegangen sind. Diese Verhandlungen sollten Wege aus dem bereits seit drei Jahren andauernden Krieg zwischen den beiden Ländern erörtern, der mittlerweile zahlreiche Opfer gefordert hat.
Die Ukraine hat eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als ersten Schritt gefordert, während Russland eine Feuerpause an strenge Bedingungen geknüpft hat. Dazu gehört unter anderem der Verzicht westlicher Staaten auf Waffenlieferungen an die Ukraine, sowie eine Einstellung der Mobilmachung von ukrainischen Soldaten. Es ist ein erster, aber kritischer Schritt in einem langwierigen Konflikt, der international viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Reaktionen auf die Verhandlungen
Am Dienstag endete eine Frist, die EU und europäische Verbündete wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien für eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe gesetzt hatten. Dieses Ultimatum, welches an Russland gerichtet war, wurde jedoch von Moskau zurückgewiesen, was zu einem weiteren Anstieg der Spannungen führte. Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte an, dass im Falle fehlender Fortschritte weitere Sanktionen gegen Russland vorbereitet werden. Gleichzeitig hat die US-Regierung ebenfalls ihre Unterstützung für die Forderung nach einer Waffenruhe bekräftigt.
Die EU hat seit Beginn des Konflikts bereits 16 Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet, und ein 17. Paket ist in Vorbereitung, das Maßnahmen gegen die russische Schattenflotte und Unternehmen, die bestehenden Sanktionen entkommen, beinhalten könnte. Allerdings ist die Zustimmung Ungarns zu neuen Sanktionen ungewiss, was frühere Blockaden gefährden könnte.
Die Forderungen beider Seiten
Russischer Präsident Wladimir Putin hat direkte Verhandlungen mit der Ukraine in Istanbul angeboten, wobei er betonte, dass diese Gespräche ohne Vorbedingungen stattfinden sollten. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Bereitschaft erklärt, Putin in der Türkei zu treffen. Die US-Regierung hat Trump dazu aufgerufen, diesen Vorschlag anzunehmen, was auf eine mögliche Teilnahme an den Gesprächen hinweist.
Dennoch bleiben Bedenken, ob Putin tatsächlich bereit ist, sich Selenskyj direkt zu treffen, oder ob die Gespräche auf Ebene von Sondergesandten fortgeführt werden. Außenminister Wadephul hat Russland mit Konsequenzen gedroht, sollte es auf das Angebot von Selenskyj nicht eingehen. Die Lage ist komplex, und es wird erwartet, dass der Konflikt weiterhin größte internationale Aufmerksamkeit erfordert.
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Ort | Istanbul, Türkei |
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