Chinesische Luxus-E-Auto-Fabrik: Kommt sie wirklich nach Brandenburg?
Ein chinesisches Unternehmen plant den Bau einer Luxus-E-Auto-Fabrik in Brandenburg, die 2027 eröffnet werden soll.

Chinesische Luxus-E-Auto-Fabrik: Kommt sie wirklich nach Brandenburg?
Brandenburg, die Region, die sich durch ihre beeindruckenden Waldlandschaften auszeichnet, könnte bald zur neuen Heimat für die luxuriösen E-Autos eines chinesischen Unternehmens werden. Laut rbb24 plant das Unternehmen Dreame Technology, das sich ursprünglich auf die Produktion intelligenter Haushaltsgeräte spezialisiert hat, eine beeindruckende Produktionsanlage in der Nähe der Tesla-Fabrik in Grünheide. Diese Fabrik soll die Dimensionen der bereits auf dem Markt etablierten Tesla-Gigafactory sogar übertreffen und wäre eine sensationelle Entwicklung für die Region.
Derzeit stehen noch viele Fragen im Raum, denn offizielle Bestätigungen von der Brandenburger Landesregierung fehlen gänzlich. Das Wirtschaftsministerium äußert sich nicht zu geplanten Ansiedlungen, beobachtet jedoch die Entwicklungen in der Branche. Zudem meldete die Umweltschutzbehörde, dass ihnen keine Informationen über die geplanten Vorhaben vorliegen. Der Standort selbst, im Größeren von 430 Hektar, befindet sich bei Fürstenwalde/Spree und könnte Auswirkungen auf die Umwelt haben, vor allem hinsichtlich des örtlichen Grundwassers und der bedrohten Tier- und Pflanzenarten, die dort leben.
Ein Blick auf die Pläne
Nach Medienberichten von taz hat Dreame Technology die Absicht, ab 2027 luxuriöse E-Fahrzeuge, inspiriert von Marken wie Bugatti oder Bentley, zu produzieren. Diese Fahrzeugklasse steht nicht nur für hohen Komfort, sondern auch für ein gewisses Statussymbol. Wirtschaftsprognosen deuten darauf hin, dass E-Fahrzeuge in Europa nach wie vor hinter den Erwartungen zurückbleiben, was sowohl an hohen Preisen als auch an der unsicheren politischen Situation liegen könnte.
In Bezug auf den Wettbewerb zeigt sich Ferdinand Dudenhöffer, ein bekannter Wirtschaftswissenschaftler, skeptisch. Er verweist auf die Schwierigkeiten, die andere Unternehmen beim Wechsel von Haushaltsgeräten zur Automobilproduktion hatten und nennt die hohen Kosten für Energie und Löhne sowie die mangelhafte Infrastruktur in Deutschland als bedeutende Hürden. Diese Faktoren könnten sich als echte Bremsklötze für die Ambitionen von Dreame entpuppen.
Die Umwelt im Fokus
Der “Verein für Natur und Landwirtschaft in Brandenburg” äußert Bedenken und sieht in den Plänen potenziell einen „Ausverkauf von Brandenburg“, insbesondere in Anbetracht der vorhergehenden Tesla-Ansiedlung, die bereits eine große Menge Waldfläche geopfert hat. Proteste von Bürgerinitiativen sind bereits im Gange und es ist zu erwarten, dass eine ernsthafte Debatte über die ökologischen und sozialen Implikationen der neuen Fabrik entstehen wird. Deutschlandfunk berichtet zudem, dass der große Absatz an E-Autos in Deutschland aufgrund der immer noch großen Verbreitung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ins Stocken geraten ist.
Die Debatte um das richtige Maß an Elektromobilität wird auch durch die jüngsten politischen Entscheidungen beeinflusst. Die Bundesregierung hat jüngst die Kaufprämien für E-Autos gestrichen, was die Nachfrage zusätzlich sinken lässt. Stimmen aus der Branche sind kritisch gegenüber dem Ziel, bis 2030 einen hohen Anteil an E-Fahrzeugen zu erreichen, und einige Unternehmen verlängern jetzt sogar die Lebenszyklen ihrer traditionellen Verbrennermodelle.
Die kommende Zeit wird zeigen, ob Dreame Technology den Sprung in die Automobilindustrie schaffen kann und ob die geplante Fabrik den Umweltbedenken der Anwohner gerecht wird. Wir bleiben am Ball und berichten über die Entwicklungen, die diese aufregende Planung mit sich bringt.