Giftige Pilze und Familienkonflikte: Ozon inszeniert neuen Thriller

Giftige Pilze und Familienkonflikte: Ozon inszeniert neuen Thriller
Ein spannendes neues Kapitel in der Filmwelt öffnet sich mit François Ozons neuestem Werk „Wenn der Herbst naht“. Der Film, der aktuell in den Kinos läuft, beleuchtet die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie und steckt voller überraschender Wendungen. Am 28. August 2025 sind die Zuschauer eingeladen, in die Welt von Michelle und ihrer Tochter Valérie einzutauchen.
Die Geschichte spielt in einem malerischen Dorf im Burgund, wo Michelle, eine rüstige Großmutter, in den Ruhestand lebt und ihre Freundin Marie-Claude an ihrer Seite hat. Diese beiden Frauen sind keine Unbekannten, wenn es darum geht, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, und sie zeigen sich pragmatisch in ihrem Alltag. Leider wird ihr schöner Aufenthalt von einem unheilvollen Vorfall überschattet: Bei einem gemeinsamen Essen mit ihrer Tochter Valérie, gespielt von Ludivine Sagnier, serviert Michelle versehentlich giftige Pilze. Die dramatischen Folgen führen dazu, dass Valérie ihre Mutter des Mordes beschuldigt und ihr den Kontakt zu ihrem Enkel Lucas untersagt, was das bereits angespannte Verhältnis weiter belastet. So gerät Michelle in eine tiefe Depression und sieht sich mit ihrer Isolation konfrontiert.
Ein Thriller voller Emotionen
„Wenn der Herbst naht“ verbindet auf meisterhafte Weise die Elemente eines Provinz-Krimis mit einem tiefgründigen Familiendrama. Ozon, bekannt für seine Fähigkeit, vielschichtige Geschichten zu erzählen, schöpft aus seinen Erfahrungen als Regisseur und Drehbuchautor, um ein packendes Bild über Schuld und Loyalität zu entwerfen. Im Film wird deutlich, dass Valéries Zweifel an Michelles guten Absichten nicht unbegründet sind. Die Beziehungen innerhalb der Familie sind komplex und werden konsequent beleuchtet, was zu einer fesselnden Erzählung führt.
Der Film feierte seine Premiere beim internationalen Filmfestival in San Sebastian und wurde dort für das Beste Drehbuch sowie die Beste Nebenrolle ausgezeichnet. Mit einer Laufzeit von 102 Minuten, der FSK 12-Freigabe und den Darstellern Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, Pierre Lottin und Garlan Erlos, hat Ozon erneut ein starkes Ensemble zusammengestellt, das die emotionalen Turbulenzen spürbar macht.
François Ozon – der Meister des Geschichtenerzählens
François Ozon ist ein Name, der in der Filmbranche nicht unbekannt ist. Nach seinem Debütfilm „Sitcom“ im Jahr 1998 hat er fast jährlich neue Projekte veröffentlicht. Mit einer erstaunlichen Bandbreite an Themen, von Dramen wie „Unter dem Sand“ bis hin zu Komödien wie „8 Frauen“, zeigt Ozon immer wieder sein Gespür für individuelle Schicksale und zwischenmenschliche Konflikte. Dies findet auch in „Wenn der Herbst naht“ seinen Ausdruck, wo sich das Schicksal von Michelle, ihrer Freundin, und Valérie an der Schnittstelle von Drama und Komödie entfaltet.
Die Handlung der Geschichte wird durch den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Sohn von Marie-Claude, Vincent, weiter verkompliziert, der Valérie in Paris aufsucht. Seine Rückkehr bringt einen neuen Wind in die Situation, während Lucas schließlich zu Michelle aufs Land zieht. Der Film thematisiert somit nicht nur familiäre Spannungen, sondern auch die Notwendigkeit von Verbindung und Verständnis in belastenden Zeiten.
Die Originalfassung des Films ist auf Französisch mit deutschen Untertiteln (OmU) und wird die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnehmen. Wer sich für gut ausgearbeitete Charaktere und spannende Geschichten interessiert, sollte sich „Wenn der Herbst naht“ nicht entgehen lassen. Der Film ist ein weiterer Beweis dafür, dass François Ozon ein gutes Händchen für eindrucksvolle Erzählungen hat.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und zur Filmografie von François Ozon, kann ein Blick auf die Wikipedia-Seite geworfen werden: François Ozon bei Wikipedia.
Hier finden Sie auch Details zur Veranstaltung in Cottbus, wo der Film nach dem internationalen Filmfestival gezeigt wird: Cottbus Veranstaltungen. Der österreichische Kulturinteressierte kann zudem hier mehr über die Filmkritik erfahren: Die Presse über Ozons neuesten Film.