Spannende Schleppjagd: 50 Pferde und Reiter erobern die Felder in Staffelde!
Am 8.11.2025 fand die 9. Schleppjagd in Staffelde statt, mit 50 Pferden und 14 Hunden auf einem traditionellen Rundweg.

Spannende Schleppjagd: 50 Pferde und Reiter erobern die Felder in Staffelde!
Die Schleppjagd in Staffelde erfreute sich am vergangenen Samstag großer Beliebtheit. Bei strahlendem Wetter versammelten sich um die zwölf Uhr zahlreiche Reiterinnen und Reiter sowie deren treue Begleiter, die Hunde, um an diesem traditionsreichen Event teilzunehmen. Insgesamt waren es 50 Reiter und 14 Hunde, die auf einem festgelegten Rundweg durch die Umgebung von Flatow ritten. Malte Voigts, Chef des Spargelhofs Kremmen und Teil des Organisationsteams, gab den Startschuss für die Jagd.
Diese unblutige Form der Jagd hat eine lange Geschichte, denn das Reiten hinter Hunden gehört zu den ältesten Jagdformen der Menschheit. Ursprünglich eine Notwendigkeit für die Jagd, hat sich die Veranstaltung über die Jahrhunderte zu einer Freizeitbeschäftigung, insbesondere für Adelige, entwickelt. In Deutschland sind heute etwa 5000 Reiter aktiv, die ein- bis zweimal pro Woche die Natur und die Gemeinschaft genießen [drfv] berichtet, dass …
Fährten und Traditionen
Der besondere Nervenkitzel der Schleppjagd kommt von der Fährte, die im Vorfeld mit einer Mischung aus Anisöl und Wasser gelegt wird. Diese Fährte – im Jagdsprache „Scent“ genannt – wird alle fünf bis zehn Meter auf dem Boden verteilt, damit die Hunde diesen Geruch verfolgen können. Währenddessen reiten die Teilnehmer über Felder und Wiesen und müssen verschiedene Hindernisse überwinden. Ein echter Ort, um Teamgeist zwischen Mensch und Tier zu stärken!
Die Tradition der Schleppjagd wird durch viele Bräuche geprägt, die aus unterschiedlichen Ländern stammen, insbesondere von den englischen und französischen Vorbildern. Am Ende jedes Jagdausritts erhalten die Teilnehmer einen kleinen „Bruch“, der als Andenken dient – meist aus einem Eichenzweig oder Fichtenast gefertigt. Diese kleinen Gesten sind wichtig, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu betonen.
- Reiter tragen rote Röcke, die ihre Sichtbarkeit im dichten Wald und bei Nebel erhöhen.
- Das Plastron kann im Notfall sogar als Bandage verwendet werden.
- Früher wurde die Schleppe mit aufwändigen Methoden gelegt, heute geht man, dank moderner Technik, viel effizienter mit einem Tropfkanister vor.
Die Schleppjagd fördert nicht nur die Verbindung zwischen Mensch, Tier und Umwelt, sie respektiert auch den Tierschutz, da die Jagd auf lebendes Wild seit den 1930er Jahren gesetzlich verboten ist. Die „Schwarzensteiner Erklärung“, die 2002 verabschiedet wurde, unterstreicht die Wichtigkeit des Jagdreitens in Bezug auf Flora und Fauna und verpflichtet alle Beteiligten zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
So verbrachten die anwesenden Zuschauer, angeführt von Ortsvorsteher Heino Hornemann, einen geselligen Tag. Fahrgemeinschaften wurden gebildet, um das Event noch geselliger zu gestalten. Die Schleppjagd in Staffelde zeigt eindrucksvoll, wie Tradition, Gemeinschaft und Naturerlebnis Hand in Hand gehen – und das nicht nur für die Reiter und Hunde, sondern auch für die gesamte Gemeinde.
Für die Teilnehmer und Zuschauer war die 9. Schleppjagd in Staffelde ein voller Erfolg und sicherlich ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Region. Solche Veranstaltungen stärken nicht nur die Gemeinschaft, sondern fördern auch ein Bewusstsein für die Natur und deren Ressourcen.