Schock in Wittstock: Klinikschließung droht - Bürger kämpfen um Zukunft!
Krankenhaus in Wittstock soll 2026 schließen, Proteste entbrennen. Politische Diskussionen über Notfallversorgung und Krankenhausreform.

Schock in Wittstock: Klinikschließung droht - Bürger kämpfen um Zukunft!
Heute wird in der Stadt Wittstock ein wichtiges Thema heiß diskutiert: Die drohende Schließung des dortigen Krankenhauses, welches besonders für die Behandlung von Herzpatienten bekannt ist. Geplant ist, dass die Klinik Ende 2026 dicht macht, was sowohl für die Anwohner als auch für die Patienten in der umliegenden Region erhebliche Konsequenzen haben könnte. Die Aufregung darüber war deutlich zu spüren, als sich etwa 50 Demonstrierende vor dem Potsdamer Landtag formierten, um gegen die Pläne zu protestieren. Das berichtet rbb24.
Die Entscheidung zeugt von den tiefen Einschnitten, die die neue Krankenhausreform mit sich bringt. Betreiber KMG hatte bereits im Juli mitgeteilt, dass die Klinik den ab 2027 geltenden Anforderungen nicht entsprechen wird. Diese Reform, die vom Bundestag verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern, hat jedoch auch zur Folge, dass viele kleinere Krankenhäuser, wie das in Wittstock, auf der Abschussliste stehen. Der Gesundheitsminister von Brandenburg, Björn Lüttmann, betonte, dass keine Ausnahmegenehmigung für das Krankenhaus erteilt werden kann, da es nicht als Sicherstellungs-Krankenhaus eingestuft wird.
Ängste in der Region
Die Schließung sorgt nicht nur in Wittstock selbst für Unruhe, sondern hat auch Auswirkungen auf die benachbarte Müritzregion in Mecklenburg-Vorpommern. Menschen dort bangen um ihre Notfallversorgung, da das Wittstocker Krankenhaus jährlich rund 726 Fälle behandelt, darunter 352 akute Notfälle. Mit der Schließung wären viele Patienten gezwungen, über 40 Minuten zu fahren, um die nächste geeignete Klinik zu erreichen – ein echtes Risiko im Notfall. In der Müritzregion können die örtlichen Kliniken, wie das Mediclin Müritz-Klinikum, nicht die gleichen Fachbereiche abdecken, was die Sorgen der Anwohner weiter anheizt. Der Nordkurier berichtet sogar von offenen Briefen an die Gesundheitsministerien, die zur Rettung des Standorts appellieren.
Es gibt auch bereits einen Runden Tisch unter der Leitung von Bürgermeister Philipp Wacker, um über die Zukunft des Krankenhauses zu beraten. Der Ausschussvorsitzende Dr. Dirk Müller bezeichnet die drohende Schließung als medizinische Katastrophe. Engagierte Bürger in der Region haben Banner aufgehängt und suchen den Schulterschluss, um die Klinik zu erhalten.
Ein Blick auf die Reform
Doch die Situation ist nicht allein auf Wittstock beschränkt. Die gesamte Krankenhausreform, die von der Ampel-Koalition als größte Gesundheitsreform seit 20 Jahren bezeichnet wird, hat das Ziel, die Kliniken in Deutschland neu zu ordnen. Der Reformprozess sieht vor, dass kleinere Häuser weniger Leistungen anbieten, sich aber dafür stärker spezialisieren müssen. Es ist zu befürchten, dass dies längere Anfahrtswege für Patienten zur Folge haben wird, während gleichzeitig auf eine bessere Behandlung gesetzt wird.
Der Bundestag hat bereits die Schließung vieler Kliniken in Aussicht gestellt und die Notwendigkeit betont, dass Kliniken ein Qualitätsniveau und ausreichend Personal nachweisen müssen. Die Reform könnte geeignet sein, das Kliniksterben zu begrenzen, aber die Skepsis ist groß, ob ländliche Regionen nicht im Nachteil sind. Die Tagesschau berichtet von einem Transformationsfonds, der über zehn Jahre hinweg 50 Milliarden Euro bereitstellen soll, um einige der größten Herausforderungen im Gesundheitssektor anzugehen.
Insgesamt stehen die Menschen aus Wittstock und der umliegenden Region vor einer unsicheren Zukunft, während die politischen Akteure versuchen, ihre Stimmen zu Gehör zu bringen. Es bleibt abzuwarten, ob die Gespräche und Initiativen Wirkung zeigen und ob es einen Weg gibt, die gesundheitliche Versorgung in der Region auch in Zukunft sicherzustellen.