Schlösser und Gärten: Tourismus-Power für Brandenburg entfesselt!
Schlösser und Gärten: Tourismus-Power für Brandenburg entfesselt!
Brandenburg, Deutschland - In einer aktuellen Studie der Universität Potsdam wurde die wirtschaftliche Bedeutung der Preußischen Schlösser und Gärten für den Tourismus in Brandenburg beleuchtet. Auftraggeber der Untersuchung war die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam. Über 500 befragte Besucher an den Standorten Potsdam-Sanssouci, Rheinsberg und Paretz zeigen deutlich, dass die Kulturstätten Hauptgründe für ihre Reise in die Region darstellen. Ganze 50 % der Teilnehmenden gaben an, ohne die Schlösser und Gärten nicht angereist zu sein. Das berichtet rbb24.
Die Ergebnisse sind beeindruckend: Jeder in die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) investierte Euro zieht etwa 5,5 Euro an Umsatz nach sich. Uta Herbst, die Leiterin der Studie, hebt hervor, dass diese Rückflüsse in den Bereichen Hotels, Gastronomie, Einzelhandel und regionalen Dienstleistungen spürbar sind. In Potsdam geben Übernachtungsgäste im Schnitt 176 Euro aus, während es in Paretz nur 32 Euro sind. Das unterstreicht die Unterschiede im wirtschaftlichen Potenzial der Regionen.
Entwicklungspotenzial in Paretz
Ina Hänsel, Präsidentin der IHK Potsdam, sieht großes Entwicklungspotenzial in der Gastronomie und den touristischen Angeboten in Paretz. Sie nennt die Zahlen einen Weckruf für die Regionalpolitik und betont die Notwendigkeit einer Kultur-Tourismusstrategie. Die Unklarheit über die Eintrittspreise in den historischen Parks der SPSG könnte derweil eine Herausforderung darstellen, da die Stadtverordneten von Potsdam angekündigt haben, die Zuschüsse zum 31. Dezember 2025 einzustellen. Das Land Brandenburg hat jedoch zugesagt, die Kosten für die Parkpflege künftig zu übernehmen.
Die Studie zeigt nicht nur die hohen Zufriedenheitswerte der Gäste, sondern stellt auch fest, dass Investitionen in die SPSG eine hohe regionale Wertschöpfung bewirken. Auch hier wird die Bedeutung der Kultur als Fundament für touristische Wertschöpfung deutlich, wie bereits von der IHK-Präsidentin hervorgehoben. Insgesamt ist klar, dass Kultur und Tourismus eng verzahnt sind und eine gezielte Förderung wichtig ist, um die regionalen Stärken nutzen zu können.
Tourismus und kulturelle Identität
Doch wie sieht es mit der kulturellen Identität in Bezug auf den Tourismus aus? Kritiker weisen seit eh und je auf die Schattenseiten des Tourismus hin. Oft wird Touristen ein oberflächliches Interesse an den Kulturen der bereisten Regionen unterstellt. Die Diskussion über den Tourismus fokussiert sich häufig auf negative Aspekte, während die positiven Chancen oft in den Hintergrund rücken. Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel: Einerseits stehen die Gefahr des Identitätsverlustes und die Förderung von Anonymität im Raum, andererseits kann der Tourismus auch Sicherheit und Aktivität in den Zielregionen fördern, wie in einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung erläutert wird, den Sie hier finden können: bpb.de.
Diese Spannungen zwischen den Chancen und Gefahren des Tourismus verlangen eine differenzierte Betrachtung. Während es darum geht, die kulturelle Identität zu bewahren, sollten gleichzeitig die positiven Aspekte gefördert werden. Investitionen in die Kultur und die Entwicklung touristischer Angebote können dazu beitragen, dass sich die lokale Bevölkerung in ihrer Identität gestärkt fühlt und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile genießt.
Angesichts der Ergebnisse aus Brandenburg ist klar: Die Investitionen in kulturelle Stätten sind nicht nur für die Reisenden eine Bereicherung, sondern auch für die Regionen selbst. Der Schlüssel liegt in einer klugen und balancierten Entwicklung, die sowohl den regionalen Charakter wahrt als auch die wirtschaftlichen Potenziale ausschöpft.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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