Kampf um das Wasser: Mobile Schwimmcontainer als Rettung für Nordwestmecklenburg?
In Nordwestmecklenburg sinkt die Zahl der Schwimmbäder. Mobile Schwimmcontainer werden als Lösung für Schwimmunterricht diskutiert.

Kampf um das Wasser: Mobile Schwimmcontainer als Rettung für Nordwestmecklenburg?
Die Schwimmbäder in Nordwestmecklenburg stehen unter Druck. In den letzten Jahren ist die Zahl der Schwimmbäder dramatisch gesunken, was Eltern und Schulen vor große Herausforderungen stellt. Eine mögliche Lösung, die derzeit diskutiert wird, sind mobile Schwimmcontainer. Diese transportablen Lkw-Container bieten eine interessante Alternative, um weiterhin Schwimmunterricht an Schulen zu gewährleisten. Laut Ostsee-Zeitung hat die Linke diesen Vorschlag ins Spiel gebracht, um der Schwimmkurse-Notlage entgegenzuwirken.
Doch was genau sind diese mobilen Schwimmcontainer? Diese Überseecontainer, die in Schwimmbecken umgebaut werden, bieten Platz für bis zu 13 Meter lange Schwimmbecken und sind mit modernen Wasseraufbereitungsanlagen ausgestattet. Einige Container verfügen sogar über Sanitäranlagen und Umkleidekabinen. Anders als feste Schwimmbäder sind sie flexibel und können relativ zügig an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Die Anschaffungskosten pro Container belaufen sich jedoch auf etwa 600.000 Euro, was eine erhebliche Investition darstellt.
Herausforderungen und Alternative
Die Nutzung mobiler Schwimmcontainer bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich. Kritiker wie die DLRG warnen vor einer dauerhaften Lösung durch diese Container. Sie betonen, dass die Container lediglich für die Wassergewöhnung geeignet sind, nicht jedoch für vollständigen Schwimmunterricht. Probleme wie Standortsuche, technische Anschlüsse und begrenzte Kapazität – meist können nur 6-8 Kinder gleichzeitig schwimmen – stellen zusätzliche Hürden dar. Laut NDR wurde in Hannover die Idee mobiler Schwimmcontainer verworfen, weil sie nicht nachhaltig zur Schwimmfähigkeit beitragen können.
An vielen Orten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind diese Container bereits im Einsatz. Kommunen wie Celle und Göttingen haben Interesse an der Einführung von mobilen Pools gezeigt. Der Landesschwimmverband Niedersachsen vermietet bereits mobile Pools an Schulen und Kindergärten. Einige Container stehen bereit, um Schwimmunterricht vor Ort zu ermöglichen, was für viele betroffene Eltern eine Erleichterung darstellen könnte. Die DLRG setzt sich jedoch für eine grundlegende Sanierung und den Betrieb traditioneller Schwimmbäder durch Bund und Länder ein. Ihre Aussage bringt eine wichtige Perspektive in die Diskussion ein.
Technische Aspekte und Vorteile
Die technischen Innovationen hinter diesen Containern sind ebenfalls erwähnenswert. So kommt etwa das PoolRay MP1-600 UV-Desinfektionssystem zum Einsatz, das dafür sorgt, dass das Wasser hygienisch bleibt und unangenehme Gerüche minimiert werden. Dieses System ermöglicht eine effektive Kontrolle des Chloraminaufbaus und trägt zur Gesundheit der Schwimmbadbesucher bei. Laut einer Studie von UltraAqua ist die Installation dieser Systeme einfach und sie gewährleisten eine schnelle Einsatzbereitschaft der mobilen Container.
In der Region um Nordwestmecklenburg stehen die Verantwortlichen vor der Aufgabe, Lösungen zu finden, nachdem diverse feste Schwimmbäder, wie das beliebte Schwimmbad im Ostsee-Hotel Klützer Winkel oder das in Boltenhagen, geschlossen wurden. Eltern und Schüler müssen jetzt für Schwimmunterricht in entlegene Hallen nach Wismar oder Schwerin reisen. Die Suche nach praktikablen Alternativen ist also sicherlich dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass das Schwimmen für alle zugänglich bleibt. Ob mobile Schwimmcontainer die Antwort sind, bleibt abzuwarten – der Diskussionsbedarf ist hoch.