Skandal um Musikfestival in Jamel: Campino vs. CDU-Landrat!

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Das Festival "Jamel rockt den Förster" in Mecklenburg-Vorpommern setzt ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und rundet mit namhaften Künstlern ab.

Das Festival "Jamel rockt den Förster" in Mecklenburg-Vorpommern setzt ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und rundet mit namhaften Künstlern ab.
Das Festival "Jamel rockt den Förster" in Mecklenburg-Vorpommern setzt ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und rundet mit namhaften Künstlern ab.

Skandal um Musikfestival in Jamel: Campino vs. CDU-Landrat!

Der musikalische Protest gegen Rechtsextremismus hat auch in diesem Jahr wieder einmal eindrucksvoll stattgefunden: Am Wochenende fand das Festival „Jamel rockt den Förster“ in Jamel, Mecklenburg-Vorpommern, statt. Bereits seit 2007 organisiert das Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer dieses Event, um ein Zeichen gegen die jahrelange Beherrschung der Gemeinde durch Neonazis zu setzen. Das Festival entwickelte sich aus einem Demokratiefest und hat mittlerweile zahlreiche Künstler und Bands angelockt, die ihre Stimmen gegen Rechtsextremismus erheben.

Beim diesjährigen Abschluss am 23. August 2025, mit mehr als 3.500 Besucher:innen, traten unter anderem die Chemnitzer Band Kraftklub auf, deren Engagement gegen rechts bekannt ist. Die Toten Hosen, die am Freitag als Überraschungsband auftraten, kündigten einen politischen Diskurs an. Frontmann Campino nutzte die Gelegenheit, um sich scharf gegen den CDU-Landrat Tino Schomann zu wenden, der die Nähe der CDU zu rechtsextremen Gruppierungen thematisierten.

Konflikte um das Festival

Die Vorbereitungen für das Festival waren jedoch von Streitigkeiten mit den zuständigen Behörden überschattet. Der Landkreis hatte umfangreiche Auflagen erlassen, die unter anderem ein Glasflaschenverbot beinhalteten und die Anzahl der Ordner erhöhten. Diese Maßnahmen wurden von den Lohmeyers und den Festivalorganisatoren als übermäßig und demotivierend empfunden. Der Gemeinde Gägelow, in der das Festival stattfand, wurde zudem erstmals eine Pacht von 8.000 Euro für die Flächen gefordert. Um nun die Veranstaltung als politische Versammlung anmelden zu können, um flächendeckende Kosten zu umgehen, mussten die Organisatoren rechtliche Hürden überwinden.

Ein zusätzlicher Konflikt ergab sich in den Tagen vor dem Festival durch einen gesperrten Zugang aufgrund von Hinweisen auf geschützte Rotbauchunken. Dies sorgte für Spannungen, da der Weg zwischen Campingplats und Konzertgelände während der Nachtstunden nur eingeschränkt genutzt werden durfte.

Politisches Engagement und Auszeichnungen

Trotz dieser Herausforderungen war das Festival ein großer Erfolg und setzte ein starkes Zeichen gegen Rechts. Die Lohmeyers wurden für ihre unermüdlichen Anstrengungen ausgezeichnet, unter anderem erhielten sie den Preis für Zivilcourage der Solbach-Freise-Stiftung vor Festivalbeginn. Diese Ehrung wurde ihnen zuteil, um ihren kontinuierlichen Kampf gegen die anhaltenden Anfeindungen und Angriffe von Neonazis, die die Gemeinde Jamel über Jahre hinweg belasteten, zu würdigen.

Inmitten all dieser Ereignisse betonte Schomann, dass die Meinungsfreiheit auf Versammlungen zu achten sei, jedoch auch Grenzen habe. Er bezeichnete die Kritik von Campino als Diffamierung und wies auf die rechtlichen Grundlagen des Handelns des Landkreises hin. Diese Auseinandersetzung hat das Festival umso mehr ins Rampenlicht gerückt und verdeutlicht die Bedeutung solcher Veranstaltungen im Kampf gegen Rechtsextremismus.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die zukünftigen Veranstaltungen entwickeln werden und welche Reaktionen die politischen Entscheidungsträger auf die Stimmen der Künstler und Aktivisten haben werden.