Warnstreik in Wolmirstedt: Polytec-Mitarbeiter fordern höhere Löhne!
In Wolmirstedt streiken 60 Mitarbeiter von Polytec für höhere Löhne. IG Metall fordert über 7% Lohnerhöhung.

Warnstreik in Wolmirstedt: Polytec-Mitarbeiter fordern höhere Löhne!
Am Werkstor der Firma Polytec in Wolmirstedt haben heute etwa 60 Mitarbeiter an einem Warnstreik teilgenommen. Dieser Schritt, organisiert von der IG Metall, wurde notwendig, weil alle bisherigen Verhandlungsrunden seit dem 1. August 2025 ohne Einigung geblieben sind. Die Beschäftigten fordern eine Erhöhung ihrer Löhne, um diese an das Niveau der Flächentarifverträge der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Sachsen-Anhalts heranzuführen.
Die IG Metall hat ein Lohnplus von über sieben Prozent innerhalb eines Jahres gefordert, während das Unternehmen bisher nur fünf Prozent bis 2027 angeboten hat. Diese Differenz zwischen den Forderungen und dem Angebot des Arbeitgebers sorgt für erhebliche Unruhe unter den Mitarbeitern. Polytec, das sich auf die Herstellung von Kunststoffteilen für die Automobilindustrie spezialisiert hat, beschäftigt rund 150 Personen.
Warnstreiks im gesamten Sektor
Die Situation bei Polytec ist kein Einzelfall. In mehreren Städten kam es zu Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie, und die IG Metall plant, landesweit ganztägige Warnstreiks durchzuführen, falls keine Einigung erzielt wird. Diese Initiative zielt darauf ab, die Anliegen von Beschäftigten in verschiedenen Unternehmen zu bündeln und mehr Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Konkret fordert die IG Metall sieben Prozent höhere Entgelte für alle Beschäftigten sowie einen monatlichen Zuschlag von 170 Euro für Auszubildende.
Der Druck auf die Arbeitgeber wächst, zumal auch die Ausbildungsvergütungen im Kfz-Handwerk angehoben werden sollen. Gerade im Kfz-Sektor hat eine Befragung gezeigt, dass 54 Prozent der Teilnehmenden von einer steigenden Arbeitsbelastung berichten. Auch hier stehen die Ausbildungsvergütungen im Fokus – die Forderungen reichen von 6,5 Prozent mehr Lohn für rund 415.000 Beschäftigte bis zu einer deutlichen Erhöhung für Auszubildende.
Hintergrund der Forderungen
Die starken Forderungen nach Lohnerhöhungen sind nicht von ungefähr. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die drückende Wohnsituation, insbesondere für Auszubildende, haben die Notwendigkeit von Anpassungen in der Entlohnung verstärkt. Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, betont, dass ohne ein gutes Ergebnis für Auszubildende keine Einigung erzielt werden kann, was den Schwung der aktuellen Tarifverhandlungen zusätzlich antreibt.
Die IG Metall hat bereits vor Monaten in verschiedenen Bundesländern ihre Warnstreiks initiiert, wodurch weitere Unternehmen wie Alstom, Audi und Daimler Truck betroffen sind. Die Forderungen sind klar: Eine faire Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen, die den aktuellen Herausforderungen gerecht werden.
Ob die Verhandlungen bei Polytec und anderswo erfolgreich verlaufen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Belegschaften sich nicht abwimmeln lassen und für ihre Anliegen kämpfen. Je länger die Verhandlungen dauern, desto mehr ist zu erwarten, dass die Streikbewegungen zunehmen werden.