Sachsen-Anhalt: Über 4 Millionen Euro für Windows 11-Umstellung ausgegeben!

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Sachsen-Anhalt investiert über vier Millionen Euro in die Umstellung auf Windows 11, trotz hohen Kosten und Sicherheitsrisiken.

Sachsen-Anhalt investiert über vier Millionen Euro in die Umstellung auf Windows 11, trotz hohen Kosten und Sicherheitsrisiken.
Sachsen-Anhalt investiert über vier Millionen Euro in die Umstellung auf Windows 11, trotz hohen Kosten und Sicherheitsrisiken.

Sachsen-Anhalt: Über 4 Millionen Euro für Windows 11-Umstellung ausgegeben!

In Sachsen-Anhalt hat die Umstellung von Windows 10 auf Windows 11 die öffentliche Verwaltung vor erhebliche finanzielle Herausforderungen gestellt. Laut einem Bericht von MDR belaufen sich die Kosten auf über vier Millionen Euro. Diese Summe beinhaltet Ausgaben für neue Hardware und Lizenzgebühren, die durch die höheren Systemanforderungen von Microsoft notwendig wurden.

Eine Anfrage an zahlreiche Gemeinden, kreisfreie Städte, Landkreise und Landesministerien zeigt, dass nur 55 von 119 befragten Stellen Rückmeldungen gegeben haben, was darauf hindeutet, dass die tatsächlichen Kosten noch höher ausfallen könnten. Etwa 3,7 Millionen Euro wurden allein für neue Geräte investiert, da viele Verwaltungen in Sachsen-Anhalt auf modernere Technik angewiesen sind, um der Software gerecht zu werden.

Umstellung in der Praxis

Der Landkreis Harz hat beispielsweise 160.000 Euro in die Umstellung investiert. Zwar arbeiten viele Schüler bereits mit einem Open-Source-Betriebssystem, dennoch drücken die Kosten für die technischen Änderungen auf die Haushalte der Verwaltung. Zudem müssen in Städten wie Dessau-Roßlau und den Landkreisen Stendal, Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg circa 1.000 alte Geräte aussortiert werden. Einige Kommunen zeigen sich kreativ und spenden oder testen alternative Betriebssysteme auf den ausrangierten Geräten.

Kritik an den hohen Kosten

Experten äußern Bedenken hinsichtlich der hohen Investitionen für neue Hardware und der Abhängigkeit von Microsoft. Frederik Kramer, ein Professor für Wirtschaftsinformatik, weist darauf hin, dass Open-Source-Betriebssysteme wie Linux nicht alle fünf Jahre neu beschafft werden müssen, was langfristig zu Kosteneinsparungen führen könnte. Die Lizenzgebühren für die Umstellung auf Windows 11 sind in Sachsen-Anhalt bereits auf mindestens 400.000 Euro beziffert, hinzu kommen zusätzliche 1,2 Millionen Euro für die 26.000 Arbeitsplätze in der Landesverwaltung. TheMunichEye berichtet, dass das Ministerium für Infrastruktur und Digitales die jährlichen Lizenzkosten unabhängig von der verwendeten Windows-Version bestätigt hat.

In einem Vergleich hat der Bund 2023 über eine Milliarde Euro für Microsoft-Lizenzen ausgegeben, was das Ausmaß der Abhängigkeit von proprietärer Software verdeutlicht. Schleswig-Holstein hingegen geht einen anderen Weg und realisiert eine komplette Umstellung auf Open Source, um die digitale Souveränität zu stärken.

Die Umstellung auf Windows 11 hat also nicht nur technische, sondern auch finanzielle Konsequenzen für die Verwaltungen in Sachsen-Anhalt, die dringend nach Lösungen suchen, um die Kosten in den Griff zu bekommen und gleichzeitig den modernen Anforderungen gerecht zu werden.