Pflegekrise in Sachsen-Anhalt: Gefahr für Kliniken und Patienten!
In Sachsen-Anhalt verschärft sich die Lage der Kliniken: Schließungen drohen, während die Gesundheitsversorgung unter Druck steht.

Pflegekrise in Sachsen-Anhalt: Gefahr für Kliniken und Patienten!
In Sachsen-Anhalt sorgen die verbundenen Herausforderungen im Gesundheitssektor für viel Gesprächsstoff. Immer mehr Kliniken sehen sich gezwungen zu schließen oder geraten unter enormen Druck. So berichtet mdr.de, dass beispielsweise die Helios Klinik in Zerbst von Schwierigkeiten betroffen ist.
Gemäß den aktuellen Zahlen reduzieren sich die verfügbaren Betten sowie die Anzahl der Kliniken bereits unter das Niveau vor der Corona-Pandemie. Die großen Häuser übernehmen zunehmend komplexe Leistungen, während kleinere Einrichtungen ihren Fokus auf die ambulante Versorgung verlagern. Diese Verschiebung spiegelt sich auch in den finanziellen Bedingungen wider, da viele Standorte auf Sicherstellungszuschläge angewiesen sind, was auf eine prekäre Lage hinweist.
Herausforderungen und Optionen für die Zukunft
Die Hauptgründe für die anhaltenden Herausforderungen in der Klinikenlandschaft sind geringer Fallzahlen, ein immer größer werdender Kostendruck durch steigende Energiekosten und nicht zuletzt der akute Personalmangel. Um den Pflegeberufen wieder Anziehungskraft zu verleihen, sind bessere Tarifabschlüsse in der Diskussion. Doch selbst wenn Veränderungen angepackt werden, sind weitere Schließungen, vor allem von kleineren Kliniken, nicht auszuschließen.
Insgesamt stehen den Krankenhäusern 50 Milliarden Euro aus dem Transformationsfonds für Krankenhausreformen zur Verfügung. Die erhöhten Anstrengungen sind insbesondere für ländliche Regionen wichtig, wo die Menschen oft mit eingeschränkten Behandlungsangeboten und langen Transportwegen zu kämpfen haben. Dies kann nicht nur die Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen mindern, sondern auch Risiken für die Gesundheit mit sich bringen, da lange Wege zur medizinischen Versorgung die Sterberate, insbesondere bei Notfällen, erhöhen können.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung betont allerdings, dass derzeit keine Diskussion über Schließungen angestoßen wird. Stattdessen wird die Notwendigkeit für stärkere Kooperationsnetzwerke zwischen verschiedenen Leistungserbringern hervorgehoben. Laut Steffi Suchant von der Techniker Krankenkasse ist ein “Zielbild 2035” für die Krankenhauslandschaft gefordert, welches die stationäre und ambulante Versorgung besser verknüpfen soll.
Digitale Lösungen für die Gesundheitsversorgung
Die digitale Transformation, insbesondere die Förderung von Telemedizin in weniger besiedelten Gebieten, wird als Schlüssel zur Lösung gesehen. Innovative Konzepte, wie mobile Gesundheitsdienstleister und Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten, könnten ein Lichtblick im Bereich der Gesundheitsversorgung sein. In ländlichen Regionen, wo spezialisierte Versorgungsleistungen oft fehlen, könnten diese Ansätze entscheidend zur Verbesserung der Situation beitragen.
Die medizinische und pflegerische Versorgung ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge, und die Bevölkerung erwartet qualitativ hochwertige Dienstleistungen unabhängig von ihrem Wohnort. Doch in vielen ländlichen Gebieten ist die Verfügbarkeit von Ärzten und spezialisierten Einrichtungen limitiert, was zu langen Anfahrtswegen führt. In Mecklenburg-Vorpommern leben beispielsweise 10.500 Kinder und Jugendliche mehr als 20 Kilometer vom nächsten Kinderarzt entfernt, was eine ernsthafte Herausforderung darstellt.
Die Diskussion über die Gesundheitsversorgung ist also aktueller denn je, nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern in vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Es wird Zeit, dass Lösungen gefunden werden, die nicht nur wirtschaftlichen Aspekten Rechnung tragen, sondern auch den Bedürfnissen der Menschen, die auf diese Dienste angewiesen sind.