Bautzen im Kampf gegen Rechtsextremismus: Beamtin berichtet im TV!

Bautzen im Kampf gegen Rechtsextremismus: Beamtin berichtet im TV!

Bautzen, Deutschland - In den letzten Jahren hat der Rechtsextremismus in Deutschland, insbesondere in Bautzen, besorgniserregende Ausmaße angenommen. Birgit Kieschnick, eine Beamtin aus der Stadt, schildert in einer neuen ARTE-Dokumentation, wie oft sie mit antisemitischen und extremistischen Parolen konfrontiert wird. „Rechten Hass begegne ich hier einfach überall“, erklärt sie und hebt hervor, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in ihrer Region zunehmend gefährdet ist.Freenet berichtet von Kieschnicks Engagement gegen diese bedenkliche Entwicklung, die nicht nur sie selbst, sondern auch viele ihrer Mitbürger betrifft.

Ein besonders tragischer Vorfall, der die Kluft zwischen verschiedenen Gesellschaftsschichten verdeutlicht, ist der rechtsextreme Terroranschlag in Hanau am 19. Februar 2020. An diesem schrecklichen Abend ermordete der Täter neun Menschen mit Migrationshintergrund, was nicht nur als Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sondern auch als deutliches Zeichen für den aufkeimenden Hass in der Gesellschaft gilt. Serpil Unvar, die Mutter eines der Opfer, hat eine Initiative gegründet, die sich gegen den Rechtsextremismus stark macht und darauf abzielt, zukünftigen Attentaten vorzubeugen. Trotz Schikanen durch den Vater des Täters bleibt sie in Hanau. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gedächtnis an die Opfer lebendig zu halten und auf die Gefahren von Extremismus aufmerksam zu machen.Tagesschau

Rechtsextremismus im Fokus

Die Zunahme des Antisemitismus und der rechtsextremen Strömungen bestätigt die bedrückende Entwicklung im Land. Bei der Bundestagswahl 2025 erzielte die AfD in Bautzen beeindruckende 48,3 Prozent der Stimmen, was viele kritische Stimmen aus der Gesellschaft hervorrief. Kieschnick fühlt sich oft allein im Kampf gegen diese Ideologien und berichtet von anonymen Drohbriefen, die sie regelmäßig erhält. Diese Angriffe auf ihre Person sind jedoch nicht die einzigen Herausforderungen, mit denen engagierte Bürger konfrontiert sind. Kristoffer Goldsmith, ein US-Veteran, hat Neonazis im Internet enttarnt und sieht sich ebenfalls mit Drohungen gegen seine Familie konfrontiert. Seine Erfahrungen und die mangelnde Reaktion der Strafverfolgungsbehörden auf solche Bedrohungen werfen besorgniserregende Fragen auf, selbst Anwältin Amy Spitalnick äußert deutliche Bedenken über die Sicherheit im Land und das Fehlen politischer Unterstützung im Kampf gegen Extremismus.

Ein besonderer Augenmerk liegt auf den Ereignissen in Hanau, die nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern das ganze Land betroffen haben. Bei der Aufarbeitung des Anschlags zeigen sich gravierende Mängel der Behörden. So konnten Angehörige der Opfer, wie Niculescu Păun, der Vater eines der Ermordeten, keine Gerechtigkeit erfahren, da die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen abgelehnt hat. Berichte über ein verschlossenes Notausgang während des Anschlags haben zu einem Sturm der Entrüstung geführt und werfen ein schlechtes Licht auf die Sicherheitsvorkehrungen der Polizei. Viele Angehörige der Opfer fordern rechtliche Aufklärung und haben nicht vor, sich zu ergeben – selbst nicht bis zum Europäischen Menschenrechtsgerichtshof.

Die Rolle der Öffentlichkeit

Der Rechtsextremismus und seine verschiedenen Facetten sind in der Gesellschaft sichtbar. Organisationen wie „Combat 18“ oder die „Weisse Wölfe Terrorcrew“ sind nur einige der Gruppen, die verboten wurden, aber dennoch im Verborgenen aktiv sind.Verfassungsschutz informiert über diese Entwicklungen und warnt vor den Gefahren, die von extremistischen Ideologien ausgehen. Das öffentliche Zeigen und Verwenden verbotener Zeichen ist nicht nur eine juristische Frage, es ist auch eine gesellschaftliche Herausforderung, die viele engagierte Bürger dazu bringt, sich für Toleranz und Vielfalt einzusetzen.

Die dreiteilige Dokumentation „World White Hate“, die heute um 20:15 Uhr bei ARTE ausgestrahlt wird, nimmt sich dieser Thematik an und beleuchtet den Kampf gegen den Rechtsextremismus auf eindringliche Weise. Es ist ein dringend notwendiger Schritt, um der Gesellschaft die Augen zu öffnen und aufzuzeigen, wohin Hass und Intoleranz führen können. Der Austausch und das Teilen von Erfahrungen sind für viele ein Lichtblick in einem oft düsteren Alltag.

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OrtBautzen, Deutschland
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