Brigitte Schmerder: Dorfs Seelsorgerin kämpft gegen Einsamkeit!
Ehrenamtliche Telefonseelsorge in Bautzen: Brigitte Schmerder, 85, bietet rund um die Uhr Unterstützung für Einsame.

Brigitte Schmerder: Dorfs Seelsorgerin kämpft gegen Einsamkeit!
In der sachlichen Welt der Telefonseelsorge gibt es besondere Menschen, die Brücken zu den Einsamen bauen. Ein herausragendes Beispiel ist Brigitte Schmerder, die mit ihren 85 Jahren die älteste ehrenamtliche Telefonseelsorgerin der Diakonie Bautzen ist. Sie bietet rund um die Uhr Unterstützung an und hat sich sogar im digitalen Bereich weitergebildet, um die Gespräche fachgerecht zu dokumentieren. Anliegen wie Einsamkeit, Familienprobleme und die Folgen des Ukraine-Kriegs gehören zu den häufigsten Themen, die Schmerder in ihren Nachtdiensten von 23 bis 7 Uhr hört.
Die stellvertretende Leiterin der Telefonseelsorge, Marlen Rehor, beschreibt Schmerder als scheinbaren “Herzensmenschen”, dessen Engagement für viele einen Lichtblick darstellt. Schmerder ist nicht nur in der Sache bewandert, sondern geht auch emotional an ihre Grenzen, da einige Schicksale sie besonders berühren. Das zeigt, wie wichtig diese Art des ehrenamtlichen Engagements ist. Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen, und die Zahlen sprechen für sich: Laut Telefonseelsorge war im Jahr 2023 jeder fünfte Anruf von Einsamkeit betroffen.
Einsamkeit im Fokus
Die Problematik der Einsamkeit gewinnt zunehmend an gesellschaftlicher Relevanz. Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung aus dem Sommer 2024 besagt, dass fast ein Drittel der 18- bis 53-Jährigen gelegentlich einsam ist. Diese Einsamkeit hat nicht nur emotionale, sondern auch gesundheitliche Folgen, die den Einzelnen stark belasten können. Hier setzt die Telefonseelsorge an. Sie bietet nicht nur eine Stimme, die zuhört, sondern auch wichtiges emotionales Feedback in Krisensituationen.
Im Rahmen ihrer Arbeit hat die Telefonseelsorge über 7.700 Ehrenamtliche, die Menschen in akuten Krisen unterstützen. Die Hilfe erfolgt über verschiedene Kanäle: Telefon, Mail und Chatseelsorge. Auch wenn die Beratungen anonym, rund um die Uhr und kostenfrei sind, kann die Telefonseelsorge das grundlegende Problem der Einsamkeit nicht lösen. Dennoch trägt sie dazu bei, dass sich viele Menschen in ihren dunkelsten Stunden nicht allein fühlen.
Wertvolles Ehrenamt
Das Engagement wie das von Brigitte Schmerder ist unerlässlich. Durch den Einsatz der Ehrenamtlichen wird Empathie und Achtsamkeit gefördert, die für ein positives menschliches Miteinander sorgen. Laut der EKMD bildet die Telefonseelsorge einen wertvollen Teil des sozialen Gefüges, das sich mit diesem sensiblen Thema auseinandersetzt. Und auch in Zukunft wird es wichtig sein, den Blick auf die Einsamkeit und ihre Abhilfe zu sensibilisieren.
Die Daten sind alarmierend, doch das Engagement von Menschen wie Brigitte Schmerder gibt Hoffnung. Es zeigt, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann und dass man sich gegenseitig unterstützen sollte, um die Last der Einsamkeit zu beleichten. Zusammen sind wir stark – und das gilt besonders in schwierigen Zeiten.