Alarm im Kyffhäuserkreis: Vogelgrippe fordert Hunderte Kraniche!
Im Kyffhäuserkreis, Thüringen, wurden ersten Fälle von Vogelgrippe bei Kranichen festgestellt. Strenge Schutzmaßnahmen sind in Kraft.

Alarm im Kyffhäuserkreis: Vogelgrippe fordert Hunderte Kraniche!
Im Kyffhäuserkreis, Thüringen, nimmt die Vogelgrippe dramatische Ausmaße an. Erste Fälle wurden bereits im Oktober registriert, darunter ein infizierter Kranich. Bis heute wurden insgesamt 93 tote Tiere geborgen, die neben dem Kranich auch einen Kormoran und einen Silberreiher umfassen. Die Toten wurden nicht nur am Stausee Kelbra, sondern auch darüber hinaus im erweiterten Kreisgebiet gefunden. Die Situation ist so ernst, dass für den gesamten Uferbereich des Stausees sowohl auf Thüringer als auch auf sachsen-anhaltischer Seite ein Betretungsverbot verhängt wurde. Besonders alarmierend ist, dass mehr als 500 tote Kraniche an der sachsen-anhaltischen Seite des Stausees gefunden wurden. Laut MDR ist die Vogelgrippe, auch als Geflügelpest bekannt, eine hochansteckende Infektionskrankheit, die für Menschen jedoch in der Regel keine Gefahr darstellt.
Strenge Schutzmaßnahmen wurden bereits ergriffen, um eine Ausbreitung auf Nutztiere zu vermeiden. Bei Verdacht auf Vogelgrippe sind Landkreise verpflichtet, entsprechende Auflagen wie Stallpflicht oder die Einrichtung von Sperrbezirken zu erlassen. So ist in Erfurt seit kurzem eine Allgemeinverfügung in Kraft, die Teile des Stadtgebiets betrifft, insbesondere die Seen im Norden, die an den Kreis Sömmerda grenzen. Ein Mastbetrieb mit rund 40.000 Tieren in Erfurt ist ebenfalls betroffen. Auch ein Verdacht auf Vogelgrippe in Mittelhausen wird derzeit geprüft.
Aktuelle Entwicklungen in Thüringen
Die Situation bleibt angespannt. Anfang Oktober gab es im Landkreis Greiz einen Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in Mergendorf, wo insgesamt 1.358 Tiere getötet werden mussten, darunter 907 Enten, 284 Gänse und 149 Hühner. Um diese Betriebe wurde eine drei Kilometer große Schutzzone eingerichtet, innerhalb der alle Tiere untersucht werden müssen, während in einer zehn Kilometer großen Überwachungszone Stichproben bei augenscheinlich gesunden Tieren stattfinden.
Im Saale-Orla-Kreis wurde aufgrund der hohen Gefährdung ab sofort eine Stallpflicht für bestimmte Risikogebiete durchgesetzt, obwohl bislang noch keine Verdachtsfälle bekannt sind. In diesem Kontext gelten das Plothener Teichgebiet und eine Region um einen größeren Geflügelhof in Thierbach als “ornithologische Risikogebiete”. Auch im Kreis Schmalkalden-Meiningen müssen Anrainergemeinden der Werra und größere Geflügelbetriebe entsprechende Auflagen einhalten, um mögliche Risiken für die Tierbestände einzudämmen.
Das Bewusstsein für die Vogelgrippe und deren Auswirkungen auf die Tierhaltung wächst. Lebensmittelsicherheit und der Schutz der Landwirtschaft stehen dabei im Vordergrund. Während viele Landwirte eine schnelle Rückkehr zur Normalität herbeisehnen, bleibt die Lage im Moment angespannt, und es wird alles darangesetzt, weitere Infektionen zu verhindern.