Rechtsextreme stören ersten CSD in Suhl: Polizei greift ein!

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Rechtsextreme versuchten, den ersten Christopher Street Day in Suhl am 1.09.2025 zu stören, doch die Veranstaltung blieb friedlich.

Rechtsextreme versuchten, den ersten Christopher Street Day in Suhl am 1.09.2025 zu stören, doch die Veranstaltung blieb friedlich.
Rechtsextreme versuchten, den ersten Christopher Street Day in Suhl am 1.09.2025 zu stören, doch die Veranstaltung blieb friedlich.

Rechtsextreme stören ersten CSD in Suhl: Polizei greift ein!

Am ersten September 2025 fand in Suhl der erste Christopher Street Day (CSD) statt. Doch was dieses freudige Fest für die Rechte queerer Menschen anbelangt, war die Veranstaltung nicht ganz ohne Herausforderungen. Rechtsextreme Gruppen versuchten, die Demo mit etwa 350 Teilnehmer:innen zu stören. Diese unerwünschten Störungen wurden jedoch durch einen schnellen Einsatz der Polizei unterbunden. Pöbeleien und krasse Gesten, wie das Zeigen des Hitlergrußes durch eine Person, konnten so rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt verlief die Veranstaltung erfreulicherweise friedlich.

Der CSD hat eine lange Tradition. Er erinnert an den legendären Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der Christopher Street in New York im Jahr 1969. Heute symbolisiert der CSD den kontinuierlichen Kampf um die Rechte der queeren Menschen. Auch in Thüringen fanden in diesem Jahr bereits mehrere CSD-Veranstaltungen statt, wobei beispielsweise Erfurt ebenfalls auf der Liste steht.

Besorgniserregende Entwicklungen

Rechtsextreme Störaktionen gegen CSDs scheinen in den letzten Jahren nicht abzunehmen. Wie die Tagesschau berichtet, hat das Bundesinnenministerium in einem Schreiben an die Grünen-Bundestagsabgeordnete Misbah Khan Bedenken hinsichtlich eines Anstiegs verbaler Angriffe auf die queere Szene geäußert. Seit Juni 2024 ist eine vermehrte “realweltliche und physisch-gewaltorientierte” Fokussierung von Rechtsextremisten zu beobachten. Allein zwischen Juni und September 2024 wurden rund 20 Kundgebungen gegen CSD-Veranstaltungen gezählt, die vor allem in Bautzen, Leipzig, Magdeburg und Zwickau stattfanden.

So mobilisierten in Bautzen über 700 Menschen, während Zwickau etwa 480 und Leipzig mehr als 300 Teilnehmende verzeichnete. Diese Proteste wurden häufig von klassischen rechtsextremistischen Gruppen wie “Der Dritte Weg” und “Freie Sachsen” organisiert. Die Agitation im Internet und die Mobilisierung von gewaltbereiten Online-Gruppierungen sind dabei als besonders alarmierend einzuschätzen.

Ideologische Angriffe auf die queere Community

Wie ein Bericht des Bundesamts für Verfassungsschutz zeigt, ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein zentraler Bestandteil rechtsextremistischer Ideologie. Die LSBTIQ-Bewegung wird von diesen Parteien oft als Feindbild herangezogen, um rassistische und nationalistische Ideen zu verbreiten. Diese Gruppen lehnen die Diversität in sexueller Orientierung ab und propagieren Heterosexualität als das einzig „natürlich“ akzeptierte Familienmodell.

Im Rahmen des Pride Month nutzen einige rechtsextreme Gruppierungen hatten Formate wie den “Stolzmonat” ins Leben gerufen, um Aktionen gegen die LSBTIQ-Community zu organisieren. In Österreich sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten, bei denen deutsche Rechtsextremisten queerefeindliche Botschaften über soziale Medien verbreiten. Ein hartnäckiges Narrativ in dieser Szene ist das der “Gender-Propaganda”, das als Manipulation der Gesellschaft dargestellt wird.

Misbah Khan bezeichnet die Situation als alarmierend und fordert klare politische Antworten angesichts der Radikalisierung und der Gefahren, denen queere Menschen aktuell ausgesetzt sind. Der lange Prozess des geplanten Demokratiefördergesetzes bleibt unterdessen auf der Kippe und sorgt für weitere Unsicherheit.

Es bleibt zu hoffen, dass die rege Teilnahme an CSD-Veranstaltungen und die Solidarität innerhalb der Community zunehmen, um den stetigen Angriffen von Rechtsextremisten entgegenzuwirken und für die Rechte aller Menschen zu kämpfen. Der CSD in Suhl ist ein Zeichen dafür, dass Vielfalt und Akzeptanz trotz aller Widrigkeiten einen wichtigen Platz in unserer Gesellschaft einnehmen müssen.