Lauterbach warnt: Bedrohung der Wissenschaft durch Trump und Forschungskrise!

Karl Lauterbach fordert eine Zeitenwende in der Forschungspolitik, um Deutschlands Innovationskraft zu stärken und internationale Konkurrenz zu meistern.
Karl Lauterbach fordert eine Zeitenwende in der Forschungspolitik, um Deutschlands Innovationskraft zu stärken und internationale Konkurrenz zu meistern. (Symbolbild/NAG)

Harvard University, USA - In einem aktuellen Kommentar äußert sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach besorgt über den Druck, den die Trump-Regierung auf US-Universitäten ausübt. Besonders der Angriff auf die Harvard-Universität sieht er als eine ernsthafte Bedrohung für die Wissenschaftsfreiheit. Lauterbach, der selbst an Harvard studiert hat und als Gastprofessor dort tätig ist, kritisiert die politisch motivierten Eingriffe, die sich insbesondere gegen liberale Hochschulen richten. Diese Eingriffe können die Forschungslandschaft in den USA entscheidend verändern.

„Die Bedeutung von US-Spitzenuniversitäten für den wissenschaftlichen Fortschritt kann nicht überbetont werden“, so Lauterbach weiter. Dennoch zeigt sich der Minister skeptisch, dass Deutschland von der prekären Lage in den USA profitieren könnte. Er betont die Notwendigkeit, talentierte US-Wissenschaftler nach Deutschland zu holen, erkennt jedoch an, dass dies aufgrund der bestehenden Herausforderungen in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Infrastruktur schwierig sein wird.

Exzellenzinitiative und deutsche Forschungspolitik

In diesem Kontext verweist Lauterbach auf die neu gestartete Exzellenzinitiative der Bundesregierung, die darauf abzielt, 70 Standorte in Deutschland zu fördern. Diese Initiative könnte eine positive Wendung für die Forschungspolitik darstellen, jedoch stellt Lauterbach die Anzahl der geförderten Standorte in Frage und kritisiert die unzureichende finanzielle Unterstützung für Spitzenforschung in Deutschland.

„Wir müssen ein Umdenken in der deutschen Forschungspolitik anstoßen, wenn wir in der internationalen Konkurrenz, insbesondere mit Ländern wie China, bestehen wollen“, fordert er. Lauterbach hebt hervor, dass es ein großes Investitionsbedürfnis in Forschung und Lehre gibt, um Innovationen in Deutschland voranzutreiben. Er äußert Hoffnungen auf einen politischen Impuls von der Bundesregierung in der aktuellen Legislaturperiode.

Globale Herausforderungen in der Wissenschaftsfreiheit

Diese Diskussion über Forschungspolitik wird auch im internationalen Kontext relevanter. So haben Forscher aus den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien kürzlich einen Fragebogen der US-Regierung erhalten, der 36 Fragen zu Themen wie Gender-Ideologie und Zusammenarbeit mit China beinhaltete. Dieser Schritt wird von vielen als Versuch gewertet, den Einfluss der Regierung auf wissenschaftliche Arbeiten deutlich zu machen. Die Rektorin der Universität Leiden warnte ihre Mitarbeiter, den Fragebogen nicht zu beantworten, und der Präsident der niederländischen Hochschulen äußerte Besorgnis über das Klima für freie Wissenschaft in den USA.

Währenddessen fühlen sich Wissenschaftler in den USA zunehmend eingeschüchtert. Angesichts der von der Trump-Regierung eingeführten Screening-Prozesse für Forschungsanträge und der Berichte über Entlassungen prominenter Wissenschaftler, ist die Sorge groß, dass die Unabhängigkeit der Forschung gefährdet ist. Dies wirft auch Fragen auf, ob deutsche Forscher ähnlichem Druck ausgesetzt sind, was laut der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nicht der Fall zu sein scheint.

Insgesamt steht die Forschungspolitik vor großen Herausforderungen. Lauterbach betont, dass die Abkehr von internationalen wissenschaftlichen Standards und die politischen Eingriffe in die Forschung sowohl in den USA als auch in Deutschland die Innovationskraft gefährden könnten. Die nächste Zeit wird entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftsfähige Forschung in Deutschland zu stellen.

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Ort Harvard University, USA
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