Grausamer Folterprozess: Gutachterin fordert Sicherungsverwahrung für Kevin B.
Grausamer Folterprozess: Gutachterin fordert Sicherungsverwahrung für Kevin B.
Wismar, Deutschland - In den letzten Monaten wurde das Landgericht Schwerin zum Schauplatz eines aufsehenerregenden Prozesses, der die gesamte Region bewegt. Angeklagt sind Kevin B. und Manfred S., die beschuldigt werden, im Sommer 2024 die junge Frau Marie V. in einem Kleingarten in Wismar brutal misshandelt zu haben. Der Prozess, der seit Ende Januar 2024 läuft, deckt grauenhafte Details auf. Laut der Anklage wurde Marie V. mit einem Stromkabel ausgepeitscht und erlitt lebensbedrohliche Verletzungen durch einen Messerstich im Unterkiefer, der mehrere Operationen zur Folge hatte. Kevin B. gilt als Haupttäter und Ex-Freund des Opfers. Eine Aussage seines Mitangeklagten Manfred S. wirft ein licht auf die Motive hinter dieser abscheulichen Tat: Er behauptete, Marie habe Drogen von Kevin gestohlen und sollte zu einem Geständnis gezwungen werden.
Die Verlobte von Kevin B., Isabella S., erschien als Zeugin. Ihre Behauptung, dass sie und Kevin verlobt sind, steht jedoch auf der Kippe. Richter und Nebenklage zweifeln an der Glaubwürdigkeit ihrer Aussage, da sie Kevin seit Oktober 2024 nicht mehr besucht hat. Dies könnte sie in eine schwierige Lage bringen, da eine Falschaussage unter Eid in den Raum steht. Ex-Partnerinnen von Kevin B. berichten von seinem gewalttätigen Verhalten, und seine Bewährungshelferin wies darauf hin, dass er viele Drogen- und Alkoholkontrollen ignoriert hat. Angesichts dieser Umstände empfiehlt die Gutachterin im Prozess die Sicherungsverwahrung für Kevin B., da er offenbar eine erhebliche Gefährdung für die Gesellschaft darstellt und die Wahrscheinlichkeit weiterer Straftaten hoch ist. Ostsee-Zeitung berichtet, dass dieser Fall grausame Schatten auf die schlimmste Form von Gewalt wirft, die Frauen oft selbst in ihren Beziehungen ausgesetzt sind.
Kampf gegen Gewalt an Frauen
Die Brisanz solcher Fälle wird am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, besonders spürbar. An diesem Tag findet in Schwerin eine Kundgebung unter dem Motto „Für das Leben, die Liebe und die Freiheit – Femizide stoppen! Patriarchat abschaffen!“ statt. Initiativen wie „Umherschweifende Rebellinnen“ und „Männer gegen Femizide“ setzen sich für Frauenrechte und gegen Gewalt ein. Ein zentrales Element der Veranstaltung ist die Kunstaktion „Rote Schuhe“, die symbolisch die Frauen repräsentiert, die jemals einem Femizid zum Opfer gefallen sind. Diese Aktion wurde 2009 von der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet ins Leben gerufen. In Deutschland wird alle drei Tage eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, was die erschreckende Realität von geschlechtsspezifischer Gewalt hervorhebt.
Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier hat Fortschritte bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention angekündigt, die Frauen vor Gewalt schützen soll. Doch Kritiker bemängeln oft, dass der Fortschritt zu langsam vorangeht und Initiative zu wenig eingebunden werden. Um die Situation nachhaltig zu verbessern, wird ein Maßnahmenplan erarbeitet, und eine Arbeitsgruppe soll ab 2025 vierteljährlich aktiv werden. Die Kundgebung am 25. November soll dazu dienen, Solidarität zu zeigen und einen gemeinsamen Kampf gegen das Patriarchat zu fördern. Damit wird ein starkes Zeichen gesetzt: Die Gesellschaft darf nicht wegsehen, wenn es um die Sicherheit von Frauen geht.
Die Dringlichkeit des Themas
Die Zahlen sind alarmierend. Eine Studie zeigt, dass in Deutschland im Jahr 2023 etwa 181.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt wurden, wobei fast 92% der Opfer bei Sexualdelikten Frauen sind. Diese Statistiken unterstreichen die bedeutende Dimension des Problems: Häusliche Gewalt ist nicht nur ein persönliches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Statista bestätigt, dass die Gefährdung vor allem bei jungen Frauen und Mädchen am höchsten ist. Hilfsangebote wie das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ haben 2023 rund 86.700 Kontaktaufnahmen verzeichnet, was zeigt, wie dringend Unterstützung notwendig ist.
Auf internationaler Ebene erinnert der 25. November an die Schwestern Mirabal, die 1960 in der Dominikanischen Republik brutal ermordet wurden. An diesem Tag wird die Welt aufgefordert, gegen Gewalt an Frauen zu kämpfen. In Zeiten, wo Fälle wie der von Kevin B. an die Öffentlichkeit gelangen, ist ein erneuter Aufruf zum Handeln besonders drängend. Die Gesellschaft muss aufstehen und sich für die Sicherheit und Freiheit aller Frauen starkmachen.
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Ort | Wismar, Deutschland |
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