Zukunft der Doppelstadt: Frankfurt und Słubice im Spannungsfeld der Wahlen
Frankfurt (Oder) diskutiert politische Entwicklungen, Grenzkontrollen und zukünftige Herausforderungen an der deutsch-polnischen Grenze.

Zukunft der Doppelstadt: Frankfurt und Słubice im Spannungsfeld der Wahlen
Angesichts der anhaltenden Spannungen an den europäischen Binnengrenzen wird live aus Frankfurt (Oder) und Słubice berichtet. Heute, am 12. Oktober 2025, hissen beide Städte EU-Flaggen auf der Oderbrücke, während die Genehmigung für das Hissen von deutschen Flaggen bald ausläuft. Doch politische Schwierigkeiten zeichnen sich ab: Die polnischen Flaggen bleiben weiterhin hängen, was für Frankfurts Oberbürgermeister Stefański eine heikle Angelegenheit darstellt. Er hebt die Bedeutung der vielen gemeinsamen Projekte und des Pendlerverkehrs zwischen beiden Städten hervor, die gemeinsam etwa 90.000 Einwohner zählen. Doch die Atmosphäre ist nicht so unbeschwert, wie es scheint.
Die aktuellen Ereignisse werfen einen Blick zurück auf das Jahr 1991, als es in Frankfurt zu gewalttätigen Ausschreitungen deutscher Neonazis kam. Zu dieser Zeit war die Meinung des damaligen Oberbürgermeisters gegenüber offenen Grenzen nicht gerade positiv. Heute ist das Bild zwar anders, dennoch lassen rechtsextreme Tendenzen nicht lange auf sich warten. Gürol Özcan, Betreiber der Bar Elyx, schildert seine Erfahrungen: Der Raum, der als „Safe Space“ für alle dienen soll, hat Regeln, die den Zugang für betrunkene oder aggressive Personen sowie für Rechtsextreme ausschließen. Özcan selbst hat in Frankfurt Diskriminierung erfahren, insbesondere bei Grenzkontrollen. Bald plant er, die Stadt zu verlassen und nach Berlin zurückzukehren, nachdem ihm eine Ingenieurstelle angeboten wurde. Trotz dieser Schwierigkeiten hat er positive Beziehungen zu vielen Menschen in Frankfurt.
Grenzkontrollen und ihre Folgen
Ein Brennpunkt der aktuellen Debatte sind die seit Oktober 2023 wieder eingeführten Grenzkontrollen, die im März 2025 sogar verschärft wurden. Die Verwaltungen in Frankfurt (Oder) und Słubice äußern besorgt, dass derartige Maßnahmen zu einer weiteren Eskalation der Situation führen könnten. So macht die polnische Regierung seit dem 7. Juli 2025 Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Litauen. Diese Entwicklungen provozieren nicht nur Spannungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sondern auch innerhalb der Bevölkerung. Eine selbsternannte „Bewegung zur Verteidigung der Grenze“ in Słubice kontrolliert besonders Menschen mit dunkler Hautfarbe und verbreitet dazu Falschinformationen über Migranten.
Die aktuellen Grenzkontrollen, die an den Grenzen herrschen, behindern den freien Waren- und Personenverkehr und schädigen die regionale, sowie die europäische Wirtschaft erheblich, wie die Verwaltungen dienen anmerken. Auch Migrationsforscher weisen darauf hin, dass ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Kontrollen und der Anzahl der Flüchtlingsanträge nicht besteht, was die Diskussion um eine effektive Migrationspolitik unterstreicht. So stellten 2024 rund 250.900 Personen einen Asylantrag in Deutschland, wobei die Zahl im Vergleich zu 2023 um etwa ein Drittel sank. Den Großteil der Grauzahlen über unerlaubte Grenzübertritte verzeichnete 2024 die deutsch-polnische Grenze.
Solidarität in Krisenzeiten
Mit einem klaren Appell an die Bürger wurden sie ermutigt, sich gegen Anfeindungen und Vorurteile zu wehren. Die Verwaltungen in Frankfurt und Słubice haben die Lage, wie auch die Zunahme von Hass in den sozialen Medien, kritisch im Blick. Sie rufen dazu auf, eine gemeinsame Haltung in der Region zu bewahren. Frieden, Sicherheit und Zusammenhalt sind das erklärte Ziel in dieser einstmals so harmonischen Doppelstadt. „Wir lassen uns von Gewalt und Spaltung nicht provozieren“, betonen die Verantwortlichen.
Die kommende Stichwahl für den Oberbürgermeister am Sonntag wird von verschiedenen politischen Lagern viel diskutiert. SPD und Linke haben sich für Strasser entschieden, während CDU und Grüne eine klare Abgrenzung von der AfD fordern. Die BSW empfiehlt eine Enthaltung. Ein kleiner Lichtblick könnte die Stärkung von Gemeinsinn und der Zusammenhalt der Bürger in den kommenden Monaten sein.
Die Situation in Frankfurt (Oder) mit Słubice bleibt also angespannt, die Herausforderungen groß. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Zusammenspiel von Politik, Bürgergesellschaft und Grenzkontrollen entwickeln wird.
Für weitere Details zur Lage vor Ort und den anstehenden Wahlen empfehlen wir, die Berichterstattung von Zeit, Frankfurt-Oder und Mediendienst-Integration zu verfolgen.