20.000 Elefanten in Berlin: Chaos und Polit-Satire in Das Geschenk

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Gaea Schoeters' neuer Roman „Das Geschenk“ thematisiert politisches Chaos in Berlin durch 20.000 Elefanten, die Botswana sendet.

Gaea Schoeters' neuer Roman „Das Geschenk“ thematisiert politisches Chaos in Berlin durch 20.000 Elefanten, die Botswana sendet.
Gaea Schoeters' neuer Roman „Das Geschenk“ thematisiert politisches Chaos in Berlin durch 20.000 Elefanten, die Botswana sendet.

20.000 Elefanten in Berlin: Chaos und Polit-Satire in Das Geschenk

In Berlin herrscht Elefantenalarm! Mit ihrem neuen Roman „Das Geschenk“ bringt die belgische Autorin Gaea Schoeters frischen Wind in die politische Satire. Laut literaturkritik.de wird die Geschichte von der unerwarteten Ankunft von 20.000 Elefanten in der deutschen Hauptstadt erzählt. Die Prämisse ist ebenso absurd wie fesselnd: Der Präsident von Botswana, als Reaktion auf ein geplantes Einfuhrverbot für Jagdtrophäen, beschließt, Deutschland ein riesiges Elefantengeschenk zu machen.

Die Handlung nimmt ihren Lauf, als Bundeskanzler Hans Christian Winkler eines Morgens aufwacht und die Elefanten in Berlin entdeckt. Während die Elefanten allmählich die Stadt erobern, geraten Politik und Bevölkerung in Panik. Die Einberufung eines Krisenstabs ist die Folge, und sogar ein terroristischer Anschlag wird in Betracht gezogen. Schoeters thematisiert hier auf humorvolle Weise die Hektik innerhalb der politischen Strukturen und die Verantwortungslosigkeit der Entscheidungsträger, wie ndr.de beschreibt.

Ein wilder Ritt durch die Politik

Im Roman wird das Bild einer chaotischen politischen Landschaft gezeichnet, in der die Ministerin für Elefantenangelegenheiten als potenzielle Gefahr für den Regierungserfolg gilt. Dies ist ein direktes Spiegelbild des gegenwärtigen politischen Klimas, das von der Autorin mit bissigem Humor unterfüttert wird. „Das Geschenk“ folgt auf Schoeters’ vorherigen Roman „Trophäe“, in dem die Themen der Großwildjagd bereits behandelt wurden und beleuchtet nun das Afrika-Bild der Europäer. Angesichts der Herausforderungen, vor denen europäische Demokratien heute stehen, wird der Einfluss rechtspopulistischer Strömungen thematisiert – ein Aspekt, der Schweigen gebietet.

Wie die Tagblatt hervorhebt, bleibt die Frage offen, wie Europa mit seiner eigenen Hybris umgehen wird, während Botswana unter dem Druck steht, seine Elefantenpopulation zu regulieren, um Schäden an Ernteflächen zu vermeiden. Sogar die Figuren im Roman sind gezeichnet von den Komplikationen der aktuellen politischen Agenda und der Ohnmacht, in der sie sich befinden. Besonders übernimmt der rechtsextreme Herausforderer Holger Fuchs von der Opposition, danke der Elefantenkrise, an Zustimmung in den Umfragen.

Humor und ernste Themen vereint

„Das Geschenk“, das von Lisa Mensing übersetzt wurde und im Zsolnay Verlag erscheint, kann mit seinen 144 Seiten leicht in die Hand genommen werden und ist nicht nur eine humorvolle Reise, sondern präsentiert auch eine kritische Reflexion über Machtstrukturen und die Schwierigkeiten, sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen.

Schoeters, die als Tochter eines einflussreichen Politikers mit den Mechanismen politischen Alltags vertraut ist, bringt Licht in die Komplexität dieser Fragestellungen. Die Geschichte ist reich an symbolischen Elementen, wie dem Elefantenmist, der nicht nur Chaos, sondern auch fruchtbaren Dünger symbolisiert. Die Erzählung beweist, dass die Politik oft nicht in der Lage ist, ernsthaft über die Herausforderungen unserer Zeit nachzudenken, was die Leser zweifelsohne zum Schmunzeln bringt.

Gaea Schoeters beleuchtet mit ihrem neuen Werk auf charmante und zugleich kritische Art das Afrika-Europa-Verhältnis und ergänzt das Gesamtbild der gegenwärtigen politischen Landschaft mit einem Augenzwinkern und einem Hauch von Ernst.

„Das Geschenk“ ist für 22 € erhältlich (ISBN: 978-3-552-07574-0) und bietet sowohl Unterhaltung als auch Denkanstöße über die dringendsten Fragen der heutigen Zeit.