Innovative Pflege im Barnim: Neues Konzept begeistert Fachwelt!
Am 14. Oktober 2025 fand der 7. Fachtag der Pflegeinitiative Barnim statt, fokussiert auf innovative Pflegekonzepte und regionale Strategien.

Innovative Pflege im Barnim: Neues Konzept begeistert Fachwelt!
Am 14. Oktober 2025 fand der 7. Fachtag der Pflegeinitiative Barnim statt, der sich diesmal auf die innovativen Versorgungsmodelle und regionalen Strategien für die Pflege im Barnim konzentrierte. Der Landrat Daniel Kurth eröffnete die Veranstaltung und stellte die Bedeutung dieser Themen für die Zukunft der Pflege heraus. Das praxisorientierte Format ermöglichte es den Teilnehmenden, direkt in die Pflegepraxis einzutauchen und verschiedene Einrichtungen im Landkreis zu besuchen, wie Barnim.de berichtet.
Zu den besichtigten Standorten gehörte unter anderem die Hochschule für Gesundheitsfachberufe in Eberswalde, wo das “Practice Lab” vorgestellt wurde. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Unterschiede zwischen Ausbildung und Studium in der Pflege zu erkunden. Ein weiterer wichtiger Halt war das Hospiz am Drachenkopf, das Informationen zur Palliativversorgung im Barnim bot. Das Johanniter-Quartier präsentierte ein innovatives Modell mit Angeboten wie Tagespflege und Physiotherapiepraxis. Auch die Seniorenwohnstätte “Zum Damhirsch” wurde besucht, wo die Teilhabe von Seniorinnen und Senioren gemäß SGB IX im Mittelpunkt stand.
Palliativversorgung im Fokus
Einen zentralen Aspekt bei diesem Fachtag stellte die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) dar, die die allgemeine ambulante Palliativversorgung ergänzt. Die SAPV hat das Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung von Palliativpatienten zu erhalten und ferner zu fördern. Die Akzeptanz und Implementierung solcher Modelle sind entscheidend, um ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Das Pflege mit Herz Barnim Portal beschreibt die Wichtigkeit eines spezialisierten Palliativteams, das bei komplexen Problemen zur Seite steht und den Patienten sowie deren Angehörigen maßgeschneiderte Unterstützung bietet.
Die SAPV erfordert eine enge Zusammenarbeit mit der Primärversorgung – dazu zählen niedergelassene Ärzte, Pflegedienste und Krankenhäuser – sowie der Hospizbewegung. Die Qualität der Versorgung wird durch regelmäßige Teamsitzungen und Fallbesprechungen gesichert, um die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten optimal zu adressieren.
Ein Blick in die Zukunft
Nach den Besichtigungen fand im Plenarsaal des Landkreises eine Fachveranstaltung zur Strukturreform der Pflege statt. Hier referierte Michael Ranft, Kurator des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe, über 14 Thesen zur Strukturreform der Pflege und den aktuellen Stand der bundesweiten Debatte zum Zukunftspakt Pflege. Diese Themen sind nicht nur regional von Bedeutung, denn die steigende Lebenserwartung und die demografische Entwicklung, wie auf der BMFTR Webseite ausführlich dargelegt, führen zu einem erhöhten Bedarf an flexiblem Pflegeangebot.
Die Notwendigkeit von pflegerischen Innovationen wird durch den Mangel an Pflegepersonal und die Herausforderungen im Alltag noch verstärkt. Projekte wie die Initiative “Pflegeinnovationen 2030” zielen darauf ab, eine bedarfsgerechte Pflege zu gewährleisten und setzen dabei auf technische Assistenzsysteme, die sowohl den Pflegealltag erleichtern als auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessern sollen.
Die hohe Teilnehmerzahl und die lebhaften Diskussionen während des Fachtags belegen eindrucksvoll das große Interesse an der Zukunft der Pflege und Teilhabe in der Region. Solche Veranstaltungen sind von entscheidender Bedeutung, um neue Impulse zu gewinnen und den Austausch zwischen Fachkräften zu fördern – nicht zuletzt, um Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Zeit in der Pflege zu finden.