Kulturkampf in Senftenberg: Intendant Ris unter Druck nach AfD-Stimmen!

Kulturkampf in Senftenberg: Intendant Ris unter Druck nach AfD-Stimmen!

Senftenberg, Deutschland - Die Kulturwelt in Senftenberg steht Kopf: Daniel Ris, der Intendant der Neuen Bühne, wird nach seinem Vertrag, der bis 2027 läuft, nicht mehr verlängert. Diese Entscheidung hat in der Theaterlandschaft Brandenburgs für Aufregung gesorgt. Viele Theaterkollegen und der Deutsche Bühnenverein stellen die Gründe für diese Maßnahme in Frage und fordern eine transparente Erklärung. Auch die Intendanten der Brandenburgischen Bühnen zeigen sich befremdet von der Entscheidung und haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sie ihre Unterstützung für Ris zum Ausdruck bringen, wie LR Online berichtet.

Daniel Ris, der die Neue Bühne seit zwei Jahren führt, hat in dieser Zeit beeindruckende Rekordauslastungen erzielt und positive Resonanz von Publikum und Presse erhalten. In seinen Ansätzen sieht er Theaterpädagogik als wirksames Mittel im Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen im Umfeld von Senftenberg, einer Stadt, in der die AfD bei der letzten Europawahl 33 Prozent der Stimmen erhielt. Die anhaltenden Gerüchte über mögliche politische Einflussnahme scheinen nicht haltbar zu sein, dennoch werfen einige Akteure Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Landrat Siegurd Heinze, der unter Verdacht steht, Einfluss auf die Entscheidung zu haben, wie die Süddeutsche Zeitung aufführt.

Solidarität und Konflikte

Die Solidarität unter den Theaterkollegen wächst merklich. Ris zeigt sich von dieser Unterstützung überwältigt, hält sich jedoch mit öffentlichen Äußerungen zurück. Währenddessen bleibt das Schweigen von Seiten des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und der Stadt Senftenberg, die bislang keine Gründe für die Entscheidung des Intendanten genannt haben. Der Deutsche Bühnenverein hat ebenfalls Irritationen über die Nichtverlängerung geäußert und fordert ein Gespräch zur Klärung der Situation.

Das aktuelle Geschehen rund um Ris wirft auch größere Themen der Theaterpolitik auf. In Deutschland sind die Strukturen von Aufsichtsgremien in Theatern oft politisch geprägt, was die Kontrolle über Macht und deren Missbrauch erschwert. Der Einfluss von politischen Interessen in der Kulturbranche wird in der Forschung immer wieder thematisiert. Die Frage nach der Verantwortung und den Reaktionsmechanismen auf solche Konflikte bleibt brisant, wie nachtkritik aufzeigt.

Ein Blick in die Zukunft

Mit der bevorstehenden Landtagswahl wird ein weiteres erstarktes Ergebnis für die AfD erwartet, was die Dynamik innerhalb der Kulturszene zusätzlich beeinflussen könnte. Ris’ Engagement, das Theater als kulturelle Trutzburg zu sehen, hat ihm nicht nur Respekt, sondern auch Herausforderungen gebracht, die weit über die Karl-May-Spiele hinausgehen. Ob sich die Situation für den Intendanten und die Neue Bühne letztlich zum Besseren wenden wird, bleibt abzuwarten.

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OrtSenftenberg, Deutschland
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