Krankenhaus-Schließung in Wittstock: Ein Schock für die Region!

Krankenhaus-Schließung in Wittstock: Ein Schock für die Region!

Wittstock, Deutschland - Eine alarmierende Nachricht trifft die Region Ostprignitz-Ruppin: Das Krankenhaus in Wittstock, betrieben von den KMG Kliniken, wird zum Ende des Jahres 2026 geschlossen. Diese Entscheidung wurde nach einer Betriebsversammlung ausgesprochen und ist auf die neuen Auflagen der bevorstehenden Krankenhausreform des Bundes zurückzuführen. Die Reform, die 2027 in Kraft tritt, erfüllt für den Standort Wittstock nicht die erforderlichen Voraussetzungen, was zu einem schmerzhaften Einschnitt für die Bevölkerung und die 200 Mitarbeiter an diesem Standort führen wird, wie maz-online.de berichtet.

Aktuell bietet das Wittstocker Krankenhaus nur Dienstleistungen im Bereich der Inneren Medizin an. Zukünftig werden die Angebote der Kardiologie und Gastroenterologie nach Pritzwalk verlagert, wo auch der Bau von Herzkatheterlaboren und eine Erweiterung der Intensivstation geplant sind. Gleichzeitig wird die Geriatrie von Pritzwalk nach Kyritz umgesiedelt, um die Versorgung älterer Patienten zu bündeln. Glücklicherweise können die meisten Mitarbeiter aus Wittstock in den neuen Standorten in Pritzwalk und Kyritz weiterbeschäftigt werden.

Reaktionen der Lokalpolitik und der Bevölkerung

Die Schließung des Krankenhauses stößt auf Unverständnis und Bedauern in der Stadt Wittstock. Bürgermeister Philipp Wacker (CDU) äußert seine Besorgnis über den Verlust der Herzversorgung und der Notfallambulanz. Er fordert von der Landesregierung klare Aussagen zur zukünftigen medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) hat hingegen betont, dass die Sicherheit der Versorgung oberste Priorität hat und alternative Versorgungskonzepte in Erwägung gezogen werden.

Es stehen Vorschläge im Raum, die ambulante Versorgung in Wittstock neu zu organisieren und mobile Versorgungseinheiten zu schaffen. Der Linke-Landeschef Sebastian Walter warnt vor möglichen längeren Anfahrtszeiten zu den neuen Standorten und dem Risiko, dass im Notfall nicht mehr rechtzeitig Hilfe kommen könnte. Er schlägt vor, den Krankenhausstandort vom Land zu übernehmen, um die medizinische Versorgung vor Ort zu sichern.

Die Krankenhausreform und ihre Folgen

Die Herausforderungen durch die bevorstehende Krankenhausreform sind nicht zu unterschätzen. Eine Untersuchung der Vebeto GmbH zeigt, dass diese Reform als bedrohlich für die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Deutschland angesehen wird. Besonders in ländlichen Regionen, die oft bereits unter einem Mangel an medizinischen Einrichtungen leiden, könnten Abteilungen und Standorte geschlossen werden, wie dkgev.de berichtet. Der Druck auf kleinere Kliniken könnte durch die Reform zunehmen, die festgelegten Mindestvorhaltezahlen und die Vorhaltefinanzierung sind zwei Aspekte, die als problematisch angesehen werden.

Die Skepsis in der Bevölkerung ist groß: Laut einer Umfrage befürchtet die Mehrheit der Deutschen Engpässe in der Gesundheitsversorgung. Besonders in ostdeutschen Flächenländern sind die Sorgen ausgeprägt, und nur ein Bruchteil der Befragten glaubt daran, dass ohne Versorgungsengpässe regionale Krankenhäuser geschlossen werden könnten. Über 80 Prozent der Grundversorgungskrankenhäuser sind der Meinung, dass sie Behandlungsangebote reduzieren müssen.

Die politischen Akteure sind gefordert, in dieser Situation gemeinsam Lösungen zu finden, um die Gesundheitsversorgung der Menschen zu gewährleisten. Die Diskussionen über eine Neustrukturierung der ambulanten Versorgung in Wittstock laufen bereits. Gesundheitsministerin Müller, zusammen mit den Fachpolitikerinnen der Koalition, bekennt sich zum Ziel, die Krankenhausstandorte als regional bedeutende Einrichtungen zu erhalten.

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OrtWittstock, Deutschland
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