35 Jahre Gartenfreunde Prignitz: Pflege der grünen Lunge für alle!

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Die Gartenfreunde Prignitz feiern 35 Jahre ehrenamtliches Engagement für Umweltschutz und soziale Gemeinschaft in der Region.

Die Gartenfreunde Prignitz feiern 35 Jahre ehrenamtliches Engagement für Umweltschutz und soziale Gemeinschaft in der Region.
Die Gartenfreunde Prignitz feiern 35 Jahre ehrenamtliches Engagement für Umweltschutz und soziale Gemeinschaft in der Region.

35 Jahre Gartenfreunde Prignitz: Pflege der grünen Lunge für alle!

Im malerischen Hotel Magdeburg wurde am Samstag das 35-jährige Bestehen der Gartenfreunde e. V. Prignitz gefeiert. Vereinsvorsitzender Gerhard Bretschneider, der seit 1985 aktiv ist und seit 2008 im Kreisvorstand tätig, ließ die Gründung des Vereins am 5. September 1990 Revue passieren. Dieser entstand aus dem „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ und hat sich seither zur Heimat von rund 2.300 Mitgliedern entwickelt, die in 51 Vereinen an acht Standorten organisiert sind.

In seiner Ansprache hob Bretschneider die immense Bedeutung der Kleingärten für den Umweltschutz und die Artenvielfalt hervor. Besonders in urbanen Gebieten fungieren diese grünen Oasen als natürliche Kühlanlagen. Viele Menschen finden in ihren Gärten nicht nur eine Beschäftigung, sondern auch einen Rückzugsort, an dem sie sich mit Familie und Freunden zurückziehen können. Wie Salah Maala, ein Rentner aus Frankfurt, treffend beschreibt, ist der eigene Garten oft ein zweites Zuhause, wo das Leben blüht und gedeiht. Wenn das Thermometer an heißen Sommertagen in die Höhe schnellt, kann ein Kleingarten um bis zu drei Grad zur Abkühlung beitragen und dämpft somit die Hitze in der Umgebung.

Geselligkeit und soziale Zusammenhänge

Der Einfluss der Gartenfreunde geht jedoch weit über die Natur hinaus. Bretschneider betonte, dass Kleingärten auch eine bedeutende Rolle für das soziale Miteinander und die Lebensqualität der Menschen haben. Dies wurde auch von den anwesenden Bürgermeister Axel Schmidt aus Perleberg und Oliver Hermann aus Wittenberge anerkannt. Hermann lobte die Unentgeltlichkeit der Arbeit der Gartenfreunde und unterstrich deren Wert für das Stadtbild, insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau im Jahr 2027.

Doch die Herausforderungen für Kleingärtner sind nicht zu unterschätzen. Der Landesvorsitzende Fred Schenk kritisierte die anhaltende Bürokratie, die ehrenamtliche Arbeit häufig erschwert. Insbesondere die Grundsteuerreform wird als Belastung für viele Pachtverträge angesehen. In Brandenburg sind von ehemals etwa 78.000 Kleingärten nur mehr rund 59.000 in Gebrauch, wobei ca. 5.000 Flächen ungenutzt bleiben.

Die biologische Vielfalt fördern

Die Kleingärten sind nicht nur für die Menschen von Bedeutung, sie sind auch wahre Schatzkästchen der Biodiversität. Professor Fritz Reusswig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hebt hervor, dass Kleingärten zur biologischen Vielfalt in Städten beitragen, indem sie den Luftaustausch fördern und CO2 im Boden speichern. Aktivitäten wie das Pflanzen von Blumen, Sträuchern und Bäumen schaffen nachhaltige Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge und andere Tierarten. Gartenbesitzer wie Katrin Böhning-Gaese achten bewusst darauf, ihren Garten in ein Paradies für die tierische Fauna zu verwandeln.

Die Beliebtheit der Kleingärten spiegelt sich auch in den Zahlen wider: In Deutschland gibt es über 900.000 Kleingärten, von denen zahlreiche Menschen als grüne Lungen für die städtischen Räume nutzen. Ein Umdenken in der Stadtplanung ist unerlässlich, um diese grünen Flächen auch in Zukunft zu bewahren und ihrer Bedeutung für das Klima gerecht zu werden. In Frankfurt beispielsweise wurde ein Kleingartenentwicklungskonzept beschlossen, das den Erhalt der Flächen sichern soll.

Abschließend bleibt zu betonen, dass die Gartenfreunde Prignitz nicht nur ihr eigenes Jubiläum feierten, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die Wertschätzung der Natur und des sozialen Miteinanders setzten. Weitere Informationen zur biologischen Vielfalt in Kleingärten finden Sie auf der Webseite Kleingärten und biologische Vielfalt.