EHEC-Welle in MV: Fünf neue Fälle, Kinder besonders betroffen!
In Mecklenburg-Vorpommern steigen die EHEC-Infektionen, betroffen sind überwiegend Kinder. Ursachen weiterhin unklar.

EHEC-Welle in MV: Fünf neue Fälle, Kinder besonders betroffen!
In Mecklenburg-Vorpommern zieht das Auftreten von EHEC-Infektionen besorgte Blicke auf sich. Zum 2. September 2025 meldet das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock fünf neue bestätigte Fälle. Damit ist die Gesamtzahl der Betroffenen seit Mitte August auf 22 gestiegen, wobei die Mehrheit der Infizierten Kinder sind.
Die neu diagnostizierten Fälle beinhalten zwei Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahren sowie drei Erwachsene zwischen 67 und 79 Jahren. Besorgniserregend ist, dass zwei dieser Erwachsenen eine stationäre Behandlung benötigen, während sehs der infizierten Kinder das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) aufweisen. Diese Komplikation kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter die Zerstörung roter Blutkörperchen, Blutgerinnungsstörungen und Nierenfunktionsstörungen. Eine intensive medizinische Betreuung ist in solchen Fällen oftmals unumgänglich.
Ursprung und Verbreitungswege unklar
Die Übertragungswege der EHEC-Infektionen sind nach wie vor unklar. EHEC steht für enterohämorrhagische Escherichia coli, Bakterien, die normalerweise im Darm von Wiederkäuern vorkommen. Die Ansteckung kann über den Kontakt mit infizierten Tieren, menschlichen Kontakten oder verunreinigten Nahrungsmitteln erfolgen. Besonders gefährdet sind Rohmilchprodukte, Hackfleisch, Rohwurst sowie kontaminiertes Obst und Gemüse, wie tagesschau.de anmerkt.
Die Behörde ergreift inzwischen Maßnahmen zur Identifikation der Infektionsquelle, die für die aktuellen Fälle verantwortlich sein könnte. Unter anderem werden Laboruntersuchungen sowie Befragungen der Erkrankten durchgeführt, um das Ausmaß der Infektionen besser zu verstehen und zukünftige Infektionen zu verhindern.
Die Symptome und Vorsichtsmaßnahmen
Die Symptome einer EHEC-Infektion treten in der Regel zwischen drei und zehn Tagen nach der Ansteckung auf und können wässrigen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen umfassen. Auch der Verlauf von HUS ist besorgniserregend, insbesondere bei infizierten Kindern, da diese in vielen Fällen eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz entwickeln können. Schutzmaßnahmen wie gründliches Händewaschen und eine ordnungsgemäße Lebensmittelhygiene sind daher besonders wichtig.
In den Vorjahren war Mecklenburg-Vorpommern nicht von EHEC-Infektionen verschont geblieben. 2024 wurden über 130 Fälle registriert, im Jahr 2023 waren es immerhin 80. Historisch gesehen führte ein großer EHEC-Ausbruch in Deutschland im Jahr 2011 zu rund 3.800 Erkrankungen und über 50 Todesfällen, verursacht durch verunreinigte Sprossen.
Angesichts der aktuellen Situation ist es ratsam, wachsam zu bleiben und die empfohlenen Hygienevorkehrungen strikt einzuhalten, um sich und andere zu schützen.