Merz warnt: Antisemitismus in Deutschland erreicht alarmierende Höhen!
Friedrich Merz warnt vor wachsenden Antisemitismus in Deutschland, zwei Jahre nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023.

Merz warnt: Antisemitismus in Deutschland erreicht alarmierende Höhen!
In Gedenken an den schicksalhaften Tag vor zwei Jahren, den 7. Oktober 2023, mahnte Bundeskanzler Friedrich Merz zur Wachsamkeit gegenüber einem ansteigenden Antisemitismus in Deutschland. Anlässlich des zweiten Jahrestags des verheerenden Hamas-Übergriffs auf Israel, bei dem etwa 1.200 Menschen erschossen und mehr als 250 als Geiseln genommen wurden, bezeichnete Merz den Tag als einen „schwarzen Tag“ in der Geschichte des jüdischen Volkes. „Die Wunde, die dieser Tag hinterlassen hat, bleibt tief“, so der Kanzler. Er appellierte an die Bevölkerung, den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Solidarität zu zeigen und ihnen aktiv beizustehen. Seine Worte fanden Widerhall in der breiten Gesellschaft, die Solidarität gegen Judenhass bekundet, besonders in Form von Protesten gegen Antisemitismus, wie beispielsweise in München, wo zahlreiche Veranstaltungen gegen Judenhass stattfanden. Diese Entwicklung wird vom ZDF als besorgniserregend betrachtet.
Die andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen und die damit verbundenen politischen Spannungen haben auch in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) dokumentiert einen besorgniserregenden Anstieg antisemitischer Vorfälle. Vom 7. Oktober 2023 bis Ende 2024 wurden unglaubliche 2.225 Versammlungen mit antisemitischen Inhalten gezählt. Dies stellt einen alarmierenden Anstieg im Vergleich zu nur 1.636 solcher sowie registrierten Veranstaltungen im Zeitraum vorher dar. Laut RIAS trat Israel bezogener Antisemitismus bei 89 Prozent dieser Versammlungen auf. Eine bedrohliche Normalität, die den Extremismusexperten Hans-Jakob Schindler on hochalarmiert.
Die Realität des Antisemitismus
Immer wieder wird in diesen Berichten von extremistischen Äußerungen und gewaltsamen Aufrufen gegen jüdische Gemeinden berichtet. Antisemitische Äußerungen, die zur Vernichtung Israels aufrufen oder den Terror der Hamas unterstützen, scheinen zur bedrückenden Normalität zu gehören. Der ZDF-Bericht hebt hervor, dass legitime Kritik an Israel häufig die Grenze zu Hass und Gewalt überschreitet. Diese noch nie dagewesene Eskalation könnte am Jahrestag des Angriffs zu emotional aufgeladenen Protesten führen, die sich gefährlich entwickeln können.
Der Bundesbeauftragte für den Verfassungsschutz warnt ebenfalls vor einer erheblichen Gefährdungslage. Besonders die Zunahme von Drohungen und Übergriffen auf Juden in Deutschland seit Beginn des Gaza-Kriegs wirft einen Schatten auf das Zusammenleben in der Gesellschaft und lässt Fragen nach Sicherheit und Frieden aufkommen, wie Tagesschau berichtet. Dabei wird besonders hervorgerufen, dass die Gewaltbereitschaft gegen jüdische Bürger wächst und die Gefahren real sind. In 32 deutschen Städten gab es antisemitische Vorfälle, die bis hin zu direkten Drohungen und Beleidigungen reichten.
Internationale Reaktionen
Doch nicht nur in Deutschland wird über die Problematik des Antisemitismus diskutiert. Großbritanniens Premier Keir Starmer sprach von einer ähnlichen Entwicklung in Großbritannien und bezeichnete den Terroranschlag am jüdischen Feiertag Jom Kippur als „Schandfleck für unser Land“. Er bekundete gleichzeitig seine Unterstützung für die jüdischen Gemeinden und die Suche nach einem Frieden im Nahen Osten.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte indessen die Hamas auf, die Geiseln umgehend freizulassen und appelliert für ein Ende der Feindseligkeiten in der Region. Diese internationalen Stimmen lassen erahnen, dass der Antisemitismus kein lokales, sondern ein globales Problem darstellt, dessen Wurzeln tief in Konflikte und gesellschaftliche Spannungen gegraben sind. Der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer drückt seine Anteilnahme gegenüber den Angehörigen der Opfer aus und plant einen Besuch einer Ausstellung, die den Angriff auf das Nova Music Festival dokumentiert, bei dem viele junge Menschen starben.