Millionenverschwendung in Sachsen-Anhalt: Wo bleibt die digitale Revolution?
Sachsen-Anhalt investiert Millionen in digitale Justiz, sieht jedoch steigende Kosten und hohe Bürokratie. Ein Bericht über Steuerverschwendung.

Millionenverschwendung in Sachsen-Anhalt: Wo bleibt die digitale Revolution?
Die Justiz in Sachsen-Anhalt steht vor großen Herausforderungen. Initiativen zur Digitalisierung sollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch Kosten reduzieren. Doch wie die aktuelle Situation zeigt, bleibt der Fortschritt hinter den Erwartungen zurück. MZ berichtet, dass die Verwaltungskosten bei ordentlichen Gerichten und Staatsanwaltschaften im Jahr 2025 um rund 850.000 Euro im Vergleich zu 2022 steigen werden.
Zusätzlich belasten steigende Porto- und Telefonkosten die gesamtheitliche Finanzsituation. Diese erhöhen sich im gleichen Zeitraum um 700.000 Euro. Aufgrund personeller Engpässe und strategischer Fehlentscheidungen entstehen Mehrkosten in Millionenhöhe, die nicht nur die Finanzen, sondern auch die Effizienz der Justiz beeinträchtigen.
Digitalisierung bleibt auf der Strecke
Ein Hauptpunkt der Kritik ist die verzögerte Einführung der E-Akte, die von vielen als Symbol für verpasste Chancen und als Millionengrab angesehen wird. Obwohl Rechtsanwälte und Notare seit 2022 verpflichtet sind, Schriftsätze elektronisch einzureichen, wird dies oft nicht umgesetzt. Stattdessen werden die Dokumente oft ausgedruckt und in Papierform verschickt. Der Bund der Richter und Staatsanwälte hat bereits kritisiert, dass die Gerichte zunehmend wie Druckereien agieren, anstatt den gewünschten digitalen Wandel zu vollziehen.
Im Jahr 2024 wurden über 20 Millionen Euro in die Digitalisierung der Justiz investiert, doch der Fortschritt bleibt, gelinde gesagt, minimal. Die parallele Nutzung analoger und digitaler Systeme führt nicht nur zu mehr Bürokratie, sondern auch zu einem erheblichen Mehraufwand, der die erhofften Einsparungen in den Hintergrund drängt.
Ein Blick in die Zukunft
Das Ministerium hat eingeräumt, dass Einsparungen durch effizientere Abläufe erst Jahre später spürbar sein könnten. Momentan sind finanzielle Vorteile nicht konkret absehbar, was den Bund der Steuerzahler ernüchtert zurücklässt. Im Schwarzbuch der Steuerzahler werden Fälle von Steuerverschwendung und ineffizientem Einsatz öffentlicher Gelder dokumentiert. Das Ziel dieses Buchs ist es, mehr Transparenz, Wirtschaftlichkeit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Steuergeld zu schaffen.
Mit der aktuellen Lage ist klar: Der Weg zur digitalen Justiz ist steinig, und die Herausforderungen sind weitreichend. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen auf intelligente Lösungen hoffen, die in der Zukunft nicht nur das Verwaltungschaos verringern, sondern auch den Umgang mit Steuergeldern effizienter gestalten.