Medizinstudent aus Sachsen kämpft gegen hohe Schulden und Vertragsfallen!

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Ein Modellprojekt in Sachsen unterstützt Medizinstudierende, die in ländlichen Regionen als Hausärzte arbeiten möchten.

Ein Modellprojekt in Sachsen unterstützt Medizinstudierende, die in ländlichen Regionen als Hausärzte arbeiten möchten.
Ein Modellprojekt in Sachsen unterstützt Medizinstudierende, die in ländlichen Regionen als Hausärzte arbeiten möchten.

Medizinstudent aus Sachsen kämpft gegen hohe Schulden und Vertragsfallen!

In Sachsen warten aufregende Neuigkeiten für angehende Medizinerinnen und Mediziner. Am 1. September 2025 haben 28 junge Menschen den Sprung ins Medizinstudium an der Universität Pécs in Ungarn gewagt. Dieses ambitionierte Modellprojekt, das MDR ins Leben gerufen hat, verfolgt einen klaren Plan: Die Studiengebühren werden übernommen, unter der Bedingung, dass die Studierenden sich verpflichten, ihre Facharztausbildung in Sachsen abzuschließen und dort mindestens fünf Jahre als Hausarzt zu arbeiten.

Dieses Vorhaben zielt darauf ab, den Ärztemangel in ländlichen Regionen Sachsen zu bekämpfen und die medizinische Versorgung sicherzustellen. Seit 2013 stehen jährlich 20 Medizinstudienplätze an der Universität Pécs zur Verfügung, die von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen sowie Krankenkassen finanziert werden. Seit 2020 unterstützt auch der Freistaat Sachsen dieses Projekt und finanziert zusätzlich 20 Plätze. Trotz der 40 verfügbaren Plätze werden nicht immer alle ausgeschöpft, was die dringende Nachfrage nach qualifiziertem medizinischem Personal in Sachsen unterstreicht.

Landarztquote sichert die Zukunft

Der Ärztemangel in ländlichen Gebieten ist ein bekanntes Problem, das auch in Sachsen die Alarmglocken läutet. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2022 die „Landarztquote“ eingeführt, welche zusätzlich 40 Medizinstudienplätze für Studierende bietet, die sich verpflichten, nach ihrem Abschluss in der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu arbeiten. Dieser Schritt ist eine willkommene Unterstützung für junge Medizinerinnen und Mediziner, die in einer modernen und gut ausgestatteten Umgebung studieren möchten, wie sie an der TU Dresden und der Universität Leipzig geboten wird.

Die Bewerbungsfrist für die Medizinstudienplätze über die Landarztquote läuft vom 15. Januar bis zum 29. Februar 2024. Interessierte müssen eine Online-Bewerbung ausfüllen, wobei fünf Kriterien, darunter Noten und berufliche Erfahrungen, berücksichtigt werden. Die Bewerber, die in dieser ersten Stufe erfolgreich sind, müssen in einem Auswahlgespräch ihre Motivation und Eignung darlegen.

Kritik und Herausforderungen

Trotz der vielversprechenden Ansätze gibt es auch kritische Stimmen. Albert S. ist ein Beispiel dafür. Er hat seine Medizinerlaufbahn an der Universität Pécs begonnen, musste jedoch schließlich einen Wechsel an die TU Dresden beantragen. Nun sieht er sich mit einer Rückzahlung von 72.000 Euro Studiengebühren konfrontiert, die mit Zinsen auf 92.300 Euro angewachsen sind. “Das sind hohe Summen, besonders für junge Menschen”, äußert er seine Bedenken.

Im Rahmen seiner Verpflichtung, die er bei Vertragsunterzeichnung eingegangen ist, muss er bis 2027 einen Teil seines Einkommens zur Begleichung der Schulden verwenden. Albert S. gibt künftigen Studierenden den Rat, sich gut über die Vertragsbedingungen zu informieren und auf langfristige Verpflichtungen zu achten, die wie in seinem Fall 15-16 Jahre in Anspruch nehmen können – eine lange Zeit für junge Erwachsene.

Die Herausforderungen, die sich aus solchen Verpflichtungen ergeben, verdeutlichen, dass trotz der Bemühungen um Förderung und Unterstützung auch Vorsicht geboten ist. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass mit den neuen Maßnahmen, dem Engagement der Politiker und der Unterstützung durch die Gesellschaft, die medizinische Versorgung in Sachsen in den kommenden Jahren verbessert werden kann. Mehr Informationen zum Medizinstudium und zur Landarztquote sind auf der Webseite der Landesdirektion Sachsen zu finden.