Friedlicher CSD in Bernau: 600 Teilnehmer trotzen rechter Gegendemonstration
Friedlicher CSD in Bernau: 600 Teilnehmer trotzen rechter Gegendemonstration
Bernau, Deutschland - Am 12. Juli 2025 wurde in der Stadt Bernau das diesjährige Motto des Christopher Street Day (CSD) unter das Zeichen von „Queer bleibt hier“ gestellt. Rund 600 Menschen zogen vom Bahnhof durch die Straßen und setzten damit ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz. Trotz der Ankündigung von rechtsextremen Gegendemonstrationen blieb die Veranstaltung friedlich und wurde von Bürgermeister André Stahl (Linke) sowie den CSD-Organisatoren als voller Erfolg gewertet, besonders angesichts des ungemütlichen Wetters.
Die Polizei war mit einer starken Präsenz vor Ort, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und Ausschreitungen zu verhindern. Betrachtet man die Situation, zeigen sich die Einsatzkräfte erfreut über den friedlichen Verlauf der Veranstaltung – es gab keinerlei Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Gruppen. Lediglich ein Teilnehmer der rechtsextremen Gegendemonstration geriet in den Fokus der Ermittlungen, da er verbotene Symbolik, konkret SS-Runen am Gürtel, zur Schau stellte.
Hohe Teilnehmerzahlen trotz widriger Umstände
Die Teilnehmerzahlen des CSD übertrafen die Erwartungen der Organisatoren, die nach dem erfolgten Regen optimistisch blieben. Bürgermeister Stahl lobte die große Anzahl der Teilnehmenden und den friedlichen Ablauf der Veranstaltung in einer Zeit, in der ähnliche Events in der Umgebung, wie in Falkensee oder Bad Freienwalde, von rechtsextremen Gegendemonstrationen überschattet wurden.
Wie die Statistiken aus einer Umfrage belegen, die im Rahmen der Pride Month Aktivitäten durchgeführt wurde, wissen 83 % der Deutschen, was ein CSD ist. Zudem geben 67 % an, mit dem Begriff queer vertraut zu sein, und 40 % identifizieren sich als Allies der LGBTQIA* Community. Diese Zahlen zeigen die wachsende Unterstützung und Akzeptanz in der Gesellschaft, auch wenn gleichzeitig deutlich wird, dass es weiterhin Herausforderungen gibt.
Ein Zeichen setzen
Die CSDs sind nicht nur ein feierliches Event, sondern auch eine wichtige politische Plattform. Der Stolz, den viele Teilnehmende zeigen, steckt voller Hoffnung, dass Diskriminierung weiter abgebaut wird. 54 % der Befragten sehen die politische Botschaft des CSD als wichtig an. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, denn 62 % der Allys setzen sich aktiv gegen Diskriminierung ein – sie unterstützen Freund*innen, engagieren sich in sozialen Medien oder nehmen an Veranstaltungen teil, um sich für die LGBTQIA*-Rechte stark zu machen.
Trotz der Herausforderungen bleibt der CSD in Bernau und anderswo ein Zeichen des Wandels. Mit der wachsenden Teilnahme an solchen Events und der zunehmenden Unterstützung durch die Gesellschaft zeigt sich, dass mehr Anstrengungen dazu beitragen, die Sichtbarkeit der Queer-Community weiter zu erhöhen.
Die positiven Erfahrungen der Veranstaltung in Bernau spiegeln sich in den vielen anderen CSD-Paraden wider, die in Städten wie Bad Belzig, Luckenwalde und Neuruppin stattfanden.
Der Christopher Street Day bleibt also ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gerechteren und vielfältigeren Gesellschaft, und jeder Beitrag zählt.
Für weitere Informationen über die Hintergründe des CSD und die Pride-Bewegung können Sie tagesschau.de, rbb24 und Appinio konsultieren.
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Ort | Bernau, Deutschland |
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