Streit um das Russische Haus: SPD fordert Schließung des Propaganda-Tempels!

Ein SPD-Politiker fordert die Schließung des Russischen Hauses in Berlin wegen Propaganda und kritischer Kulturveranstaltungen.
Ein SPD-Politiker fordert die Schließung des Russischen Hauses in Berlin wegen Propaganda und kritischer Kulturveranstaltungen. (Symbolbild/NAG)

Streit um das Russische Haus: SPD fordert Schließung des Propaganda-Tempels!

Berlin-Mitte, Deutschland - Ein Sturm der Empörung weht über das Russische Haus in Berlin-Mitte. Der SPD-Politiker Alexander Freier-Winterwerb fordert vehement die Schließung dieser Einrichtung, die als Kulturbotschaft Russlands fungiert. Er bezeichnet das Haus, das 1984 als Haus der Sowjetischen Wissenschaften eröffnet wurde, als „Propaganda-Tempel“. In seinen Augen ist die Einrichtung ein Platz, an dem die russische Regierung ihre politische Agenda propagiert, anstatt die reiche Kultur Russlands zu feiern. Laut Bild ist die Sorge um den Missbrauch des Hauses nicht unbegründet. So wurde kürzlich ein Dokumentarfilm über den Holocaust gezeigt, der Ukrainer in einem negativen Licht darstellt.

Das Russische Haus ist bekannt für seine kulturellen Veranstaltungen wie Theater, Ballett und Konzerte und zieht viele Interessierte an. Neben den künstlerischen Darbietungen werden auch Sprachkurse und Malkurse angeboten, was das Haus in Kreisen von Kunst- und Kulturliebhabern hoch im Kurs stehen lässt. Jedoch sehen Kritiker, wie etwa der ukrainische Verein „Vitsche“, in diesen Programmen eine subtile Form der russischen Propaganda. Berliner Kurier berichtet, dass der Direktor des Russischen Hauses, Pavel Izvolskiy, den Begriff „Krieg“ im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt strikt meidet. Dies nährt weitere Zweifel an der Unabhängigkeit und Neutralität der Veranstaltungen.

Politische Kontroversen und kulturelle Verantwortung

Im Mai wurde im Russischen Haus sogar der russische Überfall auf die Ukraine gefeiert, was die ohnehin schon kritische Wahrnehmung in der Öffentlichkeit weiter anheizte. Freier-Winterwerb fordert eine solidarische Antwort und schlägt die Umwandlung des Hauses in ein Baltisch-Ukrainisches Haus vor, das sich der Förderung von Lernen und europäischer Solidarität widmet. Diese Idee wäre ein Schnitt durch die gegenwärtige Propaganda und würde den Fokus auf eine friedliche Koexistenz legen.

Die Diskussion um das Russische Haus wirft auch Fragen über die Zuständigkeiten des Berliner Senats auf. Trotz der EU-Sanktionen, die seit Juli 2022 gegen Rossotrudnitschestwo, die russische Regierungsagentur, in Kraft sind, scheint der Senat die Aktivitäten des Hauses zu tolerieren. Kritiker sind besorgt darüber, dass diese Art von Unterstützung die von Russland verbreitete Propaganda weiter verstärkt. Veranstaltungen finden nach wie vor statt, und das Haus blockt häufig kritische Anfragen, was Transparenz und Dialog betrifft.

Für viele ist das Russische Haus ein zweischneidiges Schwert – einerseits ein Ort, der kulturelle Begegnungen ermöglicht, andererseits eine Plattform für unverhohlene politische Botschaften. Ob das Haus weiterhin bestehen bleibt oder doch bald geschlossen wird, bleibt abzuwarten. Die politische Debatte ist jedenfalls in vollem Gange.

Details
OrtBerlin-Mitte, Deutschland
Quellen